Autor Thomas Dunn www.dunn.ch
BESINNUNG MIT WÖRTERN Die Uonenlehre, ein Spiel
Worum es geht ---- Was sind UONEN ?
Man kann das vorliegende Buch vergleichen mit einem Reisekatalog. Es werden Reiseziele genannt.
Die Reisen sind aber seelischer oder geistiger Natur. Es geht um Erhebungen.
Und es geht darum, einen
gehobenen Geisteszustand zu finden.
So ein gehobener Geisteszustand wird hier UON genannt.
Die UONEN sind die erreichten Stationen der geistigen Erhebung.
Ein Uon ist eine Wohnung des Geistes, eine Erhebung, ein Zustand des Gemüts, gleichsam ein Geistesnest.
Das Wort Uon ist ein Kunstwort.
Ich habe 1988 nach einer Bezeichnung für die erwähnten geistigen "Nester" gesucht, die es gibt.
Später dachte ich, dass ich das Wort UON fallen lassen muss, weil es unbekannt ist und auch ein
wenig "gesucht" wirkt. Doch jetzt brauche ich es wieder. Denn es ist mir klar geworden, dass es kein
anderes Wort gibt für das, was ich meine.
C.G. Jung hat in einer ähnlichen Situation das Wort ARCHETYPUS erfunden.
Uonen sind aber keine Archetypen. Uonen sind nicht allgemeine Seelenprägungen, sondern geistige
Möglichkeiten. Es sind Stationen einer möglichen geistigen Erhebung und Intensivierung.
Uonen sprengen von der Art her den Bereich des Seelischen.
Geist ist anders als die Seele. Er ist subtiler, volatiler und sehr viel schaffender (i.S.v. wirkend).
Man spürt das. Dennoch ist eine Konkretisierung und eine begriffliche Eingrenzung schwierig.
UONEN sind Energiezustände und verlangen eine Evozierung (eine Hervorrufung), um realisiert
zu werden. Man kann das nicht kaufen. Man muss es schon selbst zulassen und erfahren.
Wo nehme ich dieses Wort her?
Die Wurzel von UON ist beim Wort "wohnen" zu suchen.
In Dudens Etymologielexikon bedeutet das Wort WOHNEN auch "sich aufhalten", " gewohnt sein" und
die eigentliche Bedeutung des Verbs sei wohl früher "nach etwas trachten", "gern haben" gewesen.
Man wird weiter verwiesen auf das, was unter dem Wort "gewinnen" ausgeführt wird, weil das auf
dieselbe Wurzel zurückgeht. "Gewinnen" (erringen, erlangen) hat die indogermanische Wurzel "uen".
UEN
Die Bedeutung davon ist "umherziehen, streifen, nach etwas suchen oder trachten".
Aus der Wurzel "uen" heraus habe ich mir erlaubt, das Wort "UON" zu bilden.
(Geistig) umherstreifen, nach etwas trachten, etwas gewinnen. Darum geht es.
Verwandte Wörter sind auch engl. "to win", deutsch, wie bereits erwähnt :"Gewinn", dann auch "gewöhnt sein, Wunsch,
Wünschen, Wahn, Wonne". Sogar die Venus ist verwandt mit Uon (bzw.der Wurzel "uen").
*
In diesem Buch soll es also darum gehen, UONEN zu erreichen.
Weiter unten sind zu diesem Zweck einige Wörter aufgelistet, die als Stichwörter oder Reizwörter dienen sollen.
Was in den UONEN zu finden und zu erleben ist, ist menschliches Allgemeingut und zwar geistiges
Allgemeingut. Das gibt es im Vergleich zu den Archetypen ebenfalls. Uonen können demgemäss gelten als Archetypen
der Spiritualität.
Die Wörter, mit denen ich arbeite, sind dabei als eine AUSWAHL zu verstehen.
Und was ist eigentlich eine geistige Erhebung?
Sobald wir bei der Darstellung der einzelnen UONEN sind, wird klar, was eine geistige Erhebung ist und
sein kann. Es ist gar nichts Neues und nichts Aussergewöhnliches. Es ist greifbar und erlebbar für alle.
Was ist erhebend und entzückend? UONEN sind – sehr normale – Zustände der Erhebung und des
Entzückens. Eine Religion möchte ich damit nicht dargestellt haben. Im Gegenteil. Ich versuche, Spirituelles und
Ergreifendes zu
einem Spiel zu machen. Die "Uonenlehre" ist daher kaum
eine Indoktrination,
sondern vielmehr eine Aufforderung zu einem Spiel.
Wir spielen mit absoluter Wahrheit. Wir spielen mit Erleuchtung.
Ja selbstverständlich, was denn sonst?
Wir spielen, wir experimentieren. Entweder gelingt dabei etwas oder nicht. Entweder wiederholt man
diese Spiele oder man lässt sie.
Wir spielen, wir rufen hervor, wir gehen hin, wir suchen es, finden es.
Es geht bei all dem auch darum, dass wir uns ein gutes ECHO verschaffen. Was wir hervorrufen, wird real, kehrt zurück.
Insofern kann man also ein guter Spieler werden oder ein schlechter.
ZITATE
Ich habe vor 20 Jahren recht viele Zitate zusammengetragen, die ich hier erneut verwende. Wer sich dafür interessiert, findet die
entsprechenden Bücher auf der Hauptseite unter "Literatur".
Die Zitate stammen mehrheitlich aus Büchern, die mit indischer Philosophie zu tun haben. In Indien gibt es eben den Bruch
zwischen Gott und der Welt nicht. Diesen Bruch gibt es ebenfalls nicht bei Meister Eckhart, einem deutschen Mönch des
Mittelalters. Was man unter "Zen" versteht, ist wieder auf eine andere Art ebenfalls ganzheitlich.
Zur Ausführung: Wie beginne ich?
Es ist im Grunde genommen alles schon da.
Daher sind alle die Erhebungen, die hier genannt werden, ohne Schwierigkeiten zu finden.
Alles ist voll von Erleuchtung.
Gewöhnliche Farben, Klänge, Edelsteine, Formen, Gefühle, Körperempfindungen... sind voll von Licht.
Ist nicht jeder Anlass gut genug ?
Am Anfang braucht es ein wenig Phantasie, weil man sich
vorstellen muss, wie es wäre wenn….
Der Zustands, in welchen man sich versetzen möchte, kann man vorweg erschaffen durch die Vorstellung
und die Einfühlung. Und das Bewusstsein gehorcht sofort.
Die Wörter sind die Auslöser. Damit hebt sich das Herz.
Die Vorstellung von Glück in Hawaii und Mallorca. Freude beim Ansehen von Welpen und
neugeborenen Kälblein. Die genau gleiche Bewegungsfähigkeit ist gemeint. Allerdings hier
über Kälblein und Mallorca hinaus gehend.
Wir gehen ins Ganze oder mehr zu den Grundlagen unserer Existenz. Und es besteht die Vermutung, dass
diese innerlich ist und geistig ist.
UONEN können mit Absicht gewonnen werden.
Wenn wir die einzelnen Wörter gebrauchen, geht es zunächst darum, dass wir uns dem Klang dieser Wörter nachgehen.
Oder dass wir der Phantasie nachgehen, die diese Wörter auslösen.
UONEN werden sehr oft aus einem Wunsch heraus gewonnen.
Es kann Sehnsucht geben. Mit Leichtigkeit schwebt das Gefühl nach oben. Das Herz hat durch seine Herkunft und
Natur immer die Möglichkeit, sich bewegen zu lassen und sich zu erheben. Das Herz wirft sich sogar
von selbst hinaus, federt hinaus, schwingt sich hinaus.
Uonen werden gewonnen durch die Erwartung.
Eine Erwartung ist gleichsam eine Vorausliebe. Man liebt zum voraus. Die Erwartung ist
etwas sehr Starkes und zieht den Geist an.
Uonen werden erreicht durch Entspannung.
Eine totale Entspannung ist ja eine totale Entwaffnung und führt zu Offenheit und Empfänglichkeit.
UONEN können Erlebnisse sein, wie man sie kurz vor dem Einschlafen haben kann. Da wird es manchmal
ganz weit und unfasslich. Alles löst sich auf, und es entsteht ein enorm weiter Geisteszustand.
Wenn man dann ganz einschläft, realisiert man es allerdings nicht.
Allgemein ist jeder Anlass gut genug, man muss nur die Augen offen
halten.
Überall ist für die Erhebung ein Anlass, weil die Welt ein Wunder ist.
Meister Eckehart sagt: "Wer weiter nichts als die Kreaturen erkennen würde,
der brauchte an keine Predigt zu denken, denn jegliche Kreatur ist Gottes voll und ist ein Buch." (a.a.O.S.200)
Uonen werden manchmal gleichsam durch eine Beschwörung erreicht.
Eine Beschwörung ist hier die Heraufbeschwörung des Sinns, der im Wort steckt,
bzw. durch das Wort eingefangen worden ist. Ich rufe den Geist durch das Wort herbei.
Vielleicht können wir in diesem Zusammenhang auch ein wenig von Magie,
der Zauberkunst sprechen..
UONEN werden wie bereits erwähnt auch gewonnen durch die
Ausrichtung aufs Ganze.
Da geht es um Religion, nämlich um ein eigenes religiöses Erlebnis, das der Einformung.
Leider haben viele Leute Mühe damit, weil irgendetwas sie daran hindert, sich dem
Ganzen hinzugeben. Es ist das Denken, das sie hindert. Falsches Denken selbstverständlich.
Es ist das Denken, welches nicht vom Herz aus geleitet wird. Diese Art von Denken, welches
seinen Platz sonst schon hat, muss überwunden werden durch SINN.
Und SINN ist weitaus näher bei Gefühl und Intuition als bei logischem Denken.
Das war die Einleitung,
die Stichwörter zu den einzelnen Uonen folgen hier anschliessend
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Das A N G E K O M M E N S E I N
Jeder Mensch kann ankommen und zwar jederzeit.
Das Erlebnis "Ich bin ja angekommen" lässt sich nur verstehen durch das Gegenteil, nämlich das Suchen.
Es gibt Menschen, die suchen geistig, Sie suchen nach der Wahrheit.
Sie suchen und suchen. Oft wissen sie nicht, was sie suchen, aber auf jeden Fall suchen sie.
Und sie befinden sich daher in einem Zustand des Ermangelns oder des Nicht-Gefundenhabens.
Viele Leute halten nun die Suchbewegung für ihr Leben und meinen, ohne ihre Sucht nach "Mehr"
oder "Anderem" nicht leben zu können.
Aber das ist ein unglücklicher Zustand. Angekommensein ist demgegenüber ein Zustand von Glück.
"Ich legte mich in den Strom des Lebens und liess ihn über mich fliessen." sagt jemand
bei James (S.125)
Ein Mensch kann ankommen bei sich selbst. Das ist wohl das Ankommen überhaupt.
Es gibt nichts mehr zu vermehren. Da ist man also ANGEKOMMEN beim Selbst. Vielleicht
kann man auch ANGEKOMMEN sein beim Mittelpunkt der Welt.
Diese Station (UON) auszuloten, ist nicht meine Aufgabe. Jeder muss es selbst tun.
Man ist zwangslos (ungezwungen) und zufrieden.
Das ANGEKOMMENSEIN kann nun für kurze Zeit zu einem Ruhen in den Tätigkeiten werden.
Normalerweise sinkt das ANGEKOMMENSEIN aber gewissermassen eine Stufe tiefer ins
Unbewusste. Und dann kann sich der Mensch sich wieder seinen Interessen widmen, kann horchen, ausspähen,
weiter lernen, gestalten, äussern.
Das ANGEKOMMENSEIN bleibt als Sicherheit übrig, ein Selbst zu haben. "Ich werde nicht von aussen
her bestimmt. Ich bin mehr als ein Produkt von äusseren Faktoren."
Diese Sicherheit bleibt hier übrig.
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D E R A U G E N B L I C K
"Dein Vergangenes ist ein Traum
Und dein Künftiges ist ein Wind.
Hasche den Augenblick, der ist
Zwischen den beiden, die nicht sind."
Rückert, Arabische Volkslieder
Der AUGENBLICK von "jetzt"?
Das kann man nicht denken, aber man kann momentan darin sein.
Im AUGENLICK von jetzt sein, versetzt uns in einen zeitlosen Zustand.
Im AUGENBLICK hat man nicht Zeit, sich seiner selbst bewusst zu werden.
Auch Gegenstände – die zwar da sind – reflektiert man nicht.
Dennoch ist Fülle da. Wo sich ein Mensch aber auf den gegenwärtigen AUGENBLICK
sammelt, legt er nicht Rechenschaft ab. Im gegenwärtigen AUGENBLICK ist alles,
ist der Kosmos sozusagen auf einen Punkt zusammengefasst.
Man unterscheidet nicht zwischen INNEN und AUSSEN.
Man realisiert also nicht bewusst, was im AUGENBLICK ist.
Das Uon AUGENBLICK wird immer nur in Bruchteilen von Sekunden erreicht,
so schnell geht es! Es gibt keine Vorbereitung darauf. Andererseits entgeht uns der AUGENLICK
auch in keinem Fall. Die Realisierung dieses Uons ist jederzeit und sofort möglich.
So wie unendlich viele PUNKTE eine Linie ergeben, ergeben unendlich viele Augenblicke die Geschichte der Welt.
Und diese Augenblicke, von einem zum andern, sind je schöpferische Impulse. In jedem neuen Augenblick
ist ein neuer schöpferischer Impuls, ein um ein Weniges geänderter schöpferischer Impuls.
Die Welt wird ja ständig geändert.Man spricht von einem Kontinuum der Offenbarung. (Das habe ich irgendwo gelesen.)
"Gott wirkt alle seine Werke in sich selbst und aus sich selbst in einem Augenblick." heisst es bei Eckehart (S.420)
Alles geschieht im Nu! Und alles ist schon da!
Es gibt nichts von Bedeutung, welches erst morgen sein wird und erst morgen Wirklichkeit wird. Von Bedeutung ist,
was JETZT ist.
Was im AUGENLICK ist, ist nicht vermehrbar, oder?
Die Welt ist nicht vermehrbar? Was ganz ist, ist ganz.
Die ganze Welt entsteht stets im Augenblick.
Und da der Augenblick (oder Moment) immer Augenblick bleibt,
entsteht die Welt eigentlich gar nicht richtig, könnte man sagen.
Das, was hier GANZ genannt wird (die Welt), bewegt sich und verändert sich. Man nennt das Evolution.
Die "Schöpfung" ist also ein Kontinuum, geht immer weiter. Doch das betrifft nur die Erscheinung der Dinge,
nicht aber die AUGENLICKE selbst. Diese sind immer total.
Angekommensein im AUGENBLICK ist möglich, längeres Verweilen (Wohnen) im Augenblick
ist uns Menschen weniger gut möglich. Doch wir können von einem AUGENBLICK zum nächsten fortschreiten, immer wieder.
Ich weiss nicht, ob dies eine gewisse Naivität voraussetzt oder die Primitivität eines Naturmenschen.
Oder kann ein Erwachsener bei uns auch von einem AUGENBLICK zum nächsten leben? Kinder können es
bekanntlich.
Irr oder verwirrt werden wir nicht, wenn wir von Augenblick zu Augenblick leben.
Aber nebenbei müssen wir natürlich auch etwas planen, etwas tun, aufbauen, einkaufen, vielleicht putzen, kochen.
Dabei aber ist jede Stunde heilig. Jede Minute ist heilig. Selbstverständlich hat das Uon AUGENBLICK mit Heiligem zu tun.
Doch im AUGENBLICK ist Heiliges, das uns nicht aufsitzt, uns nicht unterjocht. Der AUGENBLICK verpflichtet uns
zu nichts. Er ist weit und total, und doch gehen wir nicht unter darin.
Das Uon AUGENBLICK kann natürlich auch nur ein Spiel sein. nur wenn man es damit sehr genau nimmt, wird
ein jeder Augenblick etwas Universelles. Der Mensch ist ein Wesen, das Angst hat vor dem Universellen, sagen viele.
(vgl. Reps 206,10). Ja, und in jedem AUGENBLICK müsste man Angst haben!
Oder man könnte… wenn man einen Vergleich zieht zum eigenen Leben.
In der Tiefe von AUGENBLICK werden aber keine Vergleiche gezogen , und es wird überhaupt kein Gedanke gedacht.
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B E D I N G U N G S L O S E Ü B E R E
I G N U N G
Ramakrischna hat Gott vor die Wahl gestellt, ihn entweder sehend zu
machen oder sterben zu lassen. Er wurde dann erkennend, "sehend".
Warum?
Vielleicht der Bedingungslosigkeit wegen, mit der Ramakrishna bereit war.
Hier geht es um ÜBEREIGNUNG.
Da es in der Welt auf jeden Fall etwas Höheres und Ganzes gibt, kann die ÜBEREIGNUNG per se oder als solche schon ausreichen.
Was braucht es uns zu kümmern, ob es eine Figur aus der Religionsgeschichte der Menschheit ist, die irgendeinen Namen
erhalten hat? Nicht der Name zählt, sondern die Tatsache.
Hier also die Tatsache, dass eine ÜBEREIGNUNG möglich ist. Die Tatsache, dass da etwas Höheres ist,
genügt für die ÜBEREIGNUNG. Eine Religionslehre drum herum ist nicht wichtig.
Der Mensch erreicht einen geeinten, gesammelten Zustand, sobald er bedingungslos ist, sobald er
etwas bedingungslos will, bedingungslos verlangt, oder wenn er bedingungslos bereit ist.
Ein Mensch kann zum GANZEN gehören indem er ein Teil des Ganzen wird. Das ist der Sinn der ÜBEREIGNUNG.
Und er packt die Gelegenheit, sich rückhaltlos zu versenken, hemmungslos fallenzulassen, sich restlos zu vereinigen mit dem,
was er als Höheres erkannt hat (oft Gott genannt). Dafür muss er tatsächlich auch bereit sein "zu gehen" oder wenigstens "sich zu geben".
Ein Mensch muss immer sich selber geben, hier steckt der tiefere Sinn der BEDINGUNGSLOSIGKEIT in der Übereignung.
In der BEDINGUNGSLOSIGKEIT bei der Vereinigung liegt der Schlüssel.
Dass hinter einer bedingungslosen Haltung auch der Wunsch dazu stehen muss, ist klar.
In unserer Zeit ist allerdings der Wunsch zu einer Vereinigung mit Höherem nicht in Mode.
Da kommen sich die Leute blöd vor, weil es für sie ein abseitiges Verhalten ist. Der bedingungslose Untergang
der Persönlichkeit in der Masse eines Fussballstadions ist, weil es geistlos ist, hingegen "toll".
In christlichen Kreisen gibt es das immerwährende "Herzensgebet".
Im Islam das Dhikr (zu sprechen wie Sikr).
Dhikr ist nicht nur die Anrufung Gottes, sondern -- noch umfassender -- Gottes begrifflose Anwesenheit.
Das wahre Dhikr geht so weit, dass der Mensch sich nicht mehr als der Sprecher des Dhikr fühlt,
ja sogar sein Dhikr vergisst (Schimmel S. 245).
Etwas Entsprechendes würde geschehen, wenn sich ein Gebet im Leben eines Menschen verselbständigen würde,
um das ganze Leben zu umfassen.
Islamisch ist auch das "Verwundete Sikr".
Hier wird Gott gewissermassen in höchster Not angerufen, wie nach Empfang einer tödlichen Verwundung.
"Das Geheimnis des wirksamen Sikr ist, jeden Satz so zu wiederholen, wie wenn er dein letzter Atemzug wäre,
deshalb wird er `verwundet` genannt." (Bennet 46)
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B E W E G E R D E S K Ö R P E R S
Ich gehe vom Gedanken aus, dass mit Uonen eine Erhöhung des Geisteszustands bezeichnet wird.
Durch Bemühung oder durch Entspannung werden verschiedene Stationen der Erhebung gewonnen.
Die Uonenlehre enthält eine Skala von möglichen Stationen, die wir durch Besinnung, Andacht und Erhebung des Herzens finden.
Im konkreten Uon hier ist der Vorgang ein wenig anders. Wir gehen von aussen gegen innen.
Wie?
1. habe ich da die Tatsache, dass ich den eigenen Körper bewegen kann
2. habe ich die Tatsache, dass ich durch die Bewegung des Körpers den BEWEGER DES KÖRPERS suchen kann
3. ist klar, dass ich selbst der Beweger des Körpers bin und mich daher mit dem BEWEGER DES KÖRPERS eins und identisch fühlen kann.
Doch genauer betrachtet, ist dabei nichts klar. Vor allem ist nicht klar, WER BIN ICH, wenn ich diese Rolle spiele?
Entdecke ich einen immateriellen inneren BEWEGER DES KÖRPERS, dann habe ich sicher eine Form meiner selbst gefunden,
doch es ist eine rätselhafte Form, eine sonst eher verborgene Form.
Das also ist der BEWEGER DES KÖRPERS.
Ich kann das nicht weiter ausdeuten. Wenn es um die (eigene) Identität geht, kann man es nicht gut mit Worten
beschreiben.
*
Nochmals von vorn:
Die Situation ist die:
Wir bewegen den eigenen Körper oder einen Teil des eigenen Körpers und spähen nach dem aus, was dabei aufscheint.
Ich strecke den Finger aus, ich biege den Finger….
Oder ich atme ein, ich atme aus.
Und dabei suche ich das, was den Körper bewegt. Ich suche die PERSON, die das kann.
Gerade bei unwichtigen Bewegungen, dem Biegen und Loslassen eines Fingers etwa,
fällt auf, dass es ein Gedanke ist, der Materie bewegt. Oder statt Gedanke kann man auch sagen, es ist ein Wille, der Materie bewegt.
Mich interessiert die Beziehung zwischen Geist und Materie; und hier im speziellen Fall geht es um das ERLEBNIS,
dass hinter einer Körperbewegung ein BEWEGER DES KÖRPERS steht. Es ist nicht einfach das Ich.
Wir führen Bewegungen aus und horchen gleichzeitig darauf, was mitschwingt.
Wir führen Bewegungen aus und fragen uns gleichzeitig, wer in der Tiefe eigentlich der
BEWEGER DES KÖRPERS ist..
Wenn ich z.B. eine Bewegung mit der Hand oder den Fingern wiederhole und dabei zu verstehen suche,
wie das zustande kommt, entdecke ich nicht mein Ich. Auch wenn ich es bin, der die Übung willentlich ausführt,
kommt es mir vor, als wenn die Bewegung des eigenen Körpers in ein Zentrum hinein führt, welches über mir steht
und geradezu eine kosmische Bedeutung hat.
Eine kleine Körperbewegung ist ein Vorgang, der unter kosmischer Beteiligung stattfindet. Ja.
Normalerweise sehen wir es natürlich nicht so, daher müssen wir uns in den BEWEGER DES KÖRPERS einüben.
Der BEWEGER DES KÖRPERS ist zwar hier bei mir, gleichzeitig ist seine Wesensart geistig.
Dass ich also mit meinem Willen bis zu einem gewissen Grad etwas Kosmisches bewegen kann, scheint mir wahr zu sein.
Und das ist erstaunlich.
Kleine Bewegungen können somit als bedeutend und vereinigend erlebt werden.
Ritualhandlungen werden bedeutend, weil sie zusätzlich noch gezielt "eingedenk" sind.
Ritualhandlungen sind Körperbewegungen, die mit Andacht und auch magischer Absicht ausgeführt werden.
Nicht alle wissen, dass sie dabei den BEWEGER DES KÖRPERS suchen und spüren.
Die bewusst ausgeführte Körperbewegung ist ein Evozieren!
In diesen Zusammenhang gehören gewisse Tänze, Haltungen während der Tänze, Mudras, Gesten, Asanas im Yoga, Hände
als Schalen zum Auffangen etc.. Hierher gehören auch die Handhaltungen beim Gebet, Grussgesten, Prostration usw.
Und "ich", wer oder was bin ich in diesem Zusammenhang?
Horche ich auf den BEWEGER DES KÖRPES, dann geht das ICH in den BEWEGER DES KÖRPERS ein.
Ich glaube, wir haben es mit einer religiösen Tätigkeit zu tun.
Das Uon BEWEGER DES KÖRPERS ist dabei ein Such-Uon. Es ist ganz einfach, damit umzugehen. Es ist wirklich einfach,
wenn man physische Bewegungen einsetzt und mit dem Körper arbeiten kann. Und das geht, weil er ein Teil des Kosmos ist.
Es gibt keine Trennungen.
Und was wir finden als BEWEGER sind wir schon längst.
Nebenbei gesagt:
Es ist in der Neurologie, Neurobiologie (oder wie das Fach heisst), NICHT bekannt, wie genau eine Körperbewegung
zustande kommt. Eigentlich müsste man zwar den Übergang von Geist in Materie erforschen, das wäre ja wunderbar.
Aber offenbar geht das mit wissenschaftlichen Methoden nicht. Möglicherweise können wir froh sein darüber.
*
siehe auch "ENTSPRECHUNG" (zum
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G
E W Ö H N L I C H E R G E I S T
In verschiedenen Zen-Geschichten wird der Alltags-Geist oder das
alltägliche Leben als "der Weg" gepriesen: also das GEWÖHNLICHE.
Was bedeutet das?
Nicht in der Aussergewöhnlichkeit liegt das Geheimnis. In der Gewöhnlichkeit liegt das Geheimnis.
Das Gewöhnliche ist das Leben des "Alls". Darüber hinaus gibt es nichts.
Linji sagte :"Schüler: Das Gesetz Buddhas bedarf keiner Mühe. Es besteht im Alltäglichen und hat kein Ziel:
scheissen, pissen, sich anziehen, essen und schlafen, wenn man müde ist." (S.65)
Oder Ramana:
"Was ist der Weg zur Befreiung ?—
Der Weg, auf dem man sich bereits befindet." (Ramana,199)
*
Wie nun kann man das GEWÖHNLICHE als ein UON erreichen und zu einer geistigen Erhebung machen?
Indem man das Gewöhnliche als das AUSSERGEWÖHNLICHE erfasst. Alles in der Welt ist im Grunde genommen
ganz aussergewöhnlich und wunderbar. Auch wir Menschen sind eine gewöhnliche, normale Erscheinung.
Jedoch ist die Tatsache, dass wir leben, in jeder Hinsicht erstaunlich. Aber das ist nur eine Seite.
Die andere Seite ist die:
Das UON namens GEWÖHNLICHER GEIST betrifft auch unseren Geist, unsere Stimmung, unser gewöhnliches
Wachsein, Denken Trachten, Wollen, Müssen , Handeln. Das UON meint: Mein Geist ist sowieso ein UON, ein
geistiges Sein. Er ist ohne Anspannung und ohne Training eine Erhebung. Einfach aus sich selbst oder in sich selbst.
Man kann da weiterdenken oder auch nicht.
Ob man den eigenen Geist überhaupt noch weiter ergründen kann?
Vielleicht sind wir da schon ans Ende der Reise gelangt.
Bei diesem Uon der GEWÖHNLICHKEIT sieht es so aus, als wäre es allzu vereinfachend.
Es sieht so aus, als ob mit diesem UON gar nichts erreicht würde.
Das ist bei vielen (geistigen) Dingen so, die auf der Hand liegen. Theoretisch HAT man diese
geistigen Güter, praktisch dann doch nicht. Wenn etwas "schon da" ist, kann es trotzdem sehr
schnell wieder weg sein. Wenn man es HAT und es auf der Hand liegt, weil es zur Natur gehört,
so muss man doch schauen, dass es auch auf der Hand BLEIBT.
Wie erreicht man das, was man schon ist?
Mit Bemühung geht es nicht, sagt irgendwo jemand, aber ohne Bemühung auch nicht.
(zum Inhaltsverzeichnis zurück)
G E L I E B T E R G E L I E B T E (Liebe zu einer Person)
"Es ist das Herz, das Gott spürt...
Das ist der Glaube: Gott spürbar im Herzen..."
sagt Pascal Seite 278
Irdische Verliebtheitszustände sind ebenfalls Uonen.
Was normalerweise unter Verliebtheit verstanden wird und nicht selten zur Fortpflanzung führt,
ist das klassische Beispiel eines Erhebungszustands. Es wird der dumpfe Alltagsgeist verlassen in der
Verliebtheit, die Erhebung setzt allerlei an Energie frei. Nicht ungefährlich.
Genau genommen ist in der Verliebtheit aber nicht die Person, die geliebt wird, das UON. Sondern nur
der Verliebtheitszustand ist das UON. Die geliebte Person ist nur Auslöser für das UON oder hier den Verliebtheitszustand.
Im religiösen und spirituellen Bereich gibt es dasselbe Phänomen. Auch da gibt es Personen, die den Erhebungszustand
auslösen. Wer also einen Gott in Person von Jesus, Maria, oder einen Heiligen hat als GELIEBTE/N,
der benützt vorgegebene Personen für die geistige Erhebung.
Wir hier machen es ein wenig anders, weil wir von Wörtern (Begriffen) ausgehen. Unsere Wörter bezeichnen einen
Zustand und führen ebenfalls zur Erhebung. Wörter anstelle von Bildern (Ikonen), das ist der
Unterschied.
Hier nun also das UON namens GELIEBTE/R
Es ist in der Darstellung unvollständig, weil ich die geliebte Person nicht nenne. Ich lasse das einfach offen,
weil ich niemandem vorschreiben kann, welche Person er lieben soll.
Wir kennen eine Frau, die sah die Jungfrau Maria über dem See schweben. Sie war davon entzückt.
Andere Leute sitzen stundenlang in der Kirche vor einem Heiligenbild und bringen ihre Seele dar.
Sie schalten den Verstand aus und gelangen in einen gehobenen Zustand.
Wir haben die Möglichkeiten und die Kräfte, höhere Wirklichkeit zu finden. Die Einfühlung in einen abstrakten
Geisteszustand ist direkt möglich. Die Hinwendung zu einer Person oder die Hingabe an eine geliebte
Person ist ebenfalls möglich.
Sogar die Erfindung von höheren Personen ist möglich. Früher gab es viele Götter und Göttinnen. Im Prinzip
können wir auch heute göttliche Personen oder Engel, Geister solange im Äther suchen, bis wir sie gefunden haben.
Oder vielleicht auch warten, bis sie uns gefunden haben.
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E I N E S ( das E I N E)
"Eines und kein Zweites" ist eine Geisteshaltung.
Die Chinesen nannten das EINE "Tao". Es ist so hoch, dass man nicht einmal darüber
aussagen sollte, dass man nichts darüber aussagen kann. Also soll man sich in dieses TAO versetzen,
über das man nichts aussagen kann.
Nicht weit weg davon ist der sogenannte "EINE Geist" der japanischen und chinesischen
Zen-Mönche. Auch das "tauhid" der mohammedanischen Mystiker lässt das
EINE aufleben. "Tauhid" bedeutet : Gott als EINEN zu erklären.(Schimmel, S.211)
"Für die orthodoxen Mystiker bedeutet tauhid zunächst die Anerkenntnis, dass es keinen Handelnden als Gott gibt,
und dass alles und jeder von Ihm abhängig sind. Dieser Gedanke konnte leicht zu der Anerkenntnis ausgeweitet werden,
dass nur Er wirkliche Existenz besitzt, und dass nur Er das Recht hat, 'Ich' zu sagen-- das heisst,
dass Gott das einzig wirkliche Subjekt ist."(212)
"Die Dichter haben oftmals den Vers wiederholt :
Und in allen Dingen liegt ein Zeugnis für Ihn,
das darauf hinweist, dass Er einer ist." (Schimmel,S.213)
*
Das EINE wird verehrt als Gott, wird also personifiziert im Islam.
Das EINE hat bei den verschiedenen Völkern dieser Erde verschiedene Namen erhalten.
Und überall wurden Systeme oder Übungswege entwickelt für den Zugang dazu oder für die Erinnerung daran.
Gewisse Indianer nannten ihren grossen Geist Manitu.
Sie fühlten sich als seine Kinder und dankten ihm für die Gaben, die sie von ihm erhalten hatten, nämlich das eigene Leben,
die Tierwelt und Pflanzen für die Ernährung.
Aus dem EINEN, dem Absoluten, geht die Welt als Zauberwirkung hervor.
In allen Dimensionen gibt es nur Zauberwirkungen des Absoluten. Alles ist aus einem Stück.
(Aus unserer Warte gesehen allerdings zerstückelt.)
Der Gedanke, dass das Absolute unteilbar ist zu jeder Zeit, also auch jetzt, leuchtet ganz von selbst ein.
Denn wir denken logisch, nicht wahr. Wir müssen glauben, dass trotz der Zerstückelung nichts wirklich zerstückelt ist.
Die Vision des EINEN und Einzigen entsteht aus dem eigenen Inneren heraus, aus dem Herzen als Zentrum.
Was aussen ist, ist das EINE ; was innen ist, ist das EINE.
Und dann ist auch Innen und Aussen zusammen das EINE.
(Wenn dieses Wort nur gedacht wird, ist es natürlich langweilig. UONEN sind dagegen lebendige Erfahrungen.)
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zurück)
Dass wir eine ENTSPRECHUNG sind, scheint mir eine sehr wichtige Tatsache zu sein.
Hier geht es darum, sich selbst als eine Entsprechung zu fühlen.
Ich bin eine Entsprechung. Ja. Aber: Was heisst ENTSPRECHUNG?
Unter BEWEGER des KÖRPERS sind die Grundlinien erwähnt worden.
Im Grunde genommen geht es darum, dass man den Kosmos bewegt.
Oder umgekehrt, dass ich vom Kosmos bewegt werde.
Und drittens, dass eine Einheit zwischen mir und dem Kosmos existiert.
Ich weiss, dass ich im Ruhen eine Entsprechung bin
und auch in meinen Bewegungen eine Entsprechung bin.
Früher hat man von Mikrokosmos im Makrokosmos gesprochen.
Wenn es auch die Worte nichts erklären: Der Sachverhalt ist auf alle Fälle faszinierend.
Was hier ist, ist auch dort.
Alles Vergängliche ist ein Gleichnis. (nach Goethe Faust II)
Ein anderes Wort für ENTSPRECHUNG ist also GLEICHNIS im Sinne von GLEICHEN.
Es geht nicht um ein Gleichsein 1:1.
Entsprechung ist eher ein GLEICHSEIN mit anderer Verhältniszahl, sagen wir mal 10:1 oder 1:10 oder so.
Da kommt einem sogar noch eine Hebelwirkung in den Sinn.
Kurzum das UON:
Erfahre ich mein Leben als ENTSPRECHUNG, dann ist eine höhere BEGLEITUNG mit dabei.
In der ENTSPRECHUNG weiss ich, dass etwas ganz Anderes meine Bewegungen begleitet.
Opferhandlungen / kosmische Darstellung
Der Mensch tut bestimmte Dinge, um in ein Uon zu kommen. Er tut etwas ENTSPRECHENDES.
Er möchte dazugehören durch das Opfer und bewirken, dass er durch seine Handlung zu einer Entsprechung wird..
Er möchte sich IN-BEZIEHUNG setzen und damit verborgene Mächte herbeirufen.
In schamanischen Ritualen werden zuweilen kosmische Vorgänge nachgespielt.
Das ist das Erlebnis des Gleichseins mit dem Kosmischen.
Bei schamanistischen Praktiken wird sicher nicht immer ein abstrakter und höchster Geist gerufen,
sondern vielleicht nur ein lokaler Geist oder vielleicht ein "spezialisierter" Geist.
Aber das ändert nichts am Prinzip der ENTSPRECHUNG.
(zum Inhaltsverzeichnis
zurück)
Wir sind stets Mitgerissene. Denn alles fliesst.
Wir fliessen, und es fliesst durch uns hindurch.
Ich fliesse.
Diese Feststellungen sind zu sehr gedacht, um eine geistige Erhebung oder ein UON zu sein.
Wenn man sagt: "Alles fliesst", so kommt man allenfalls in eine Banalität hinein oder denkt sich in
ein Klischee hinein.
Nicht, dass es FLIESST ist interessant, sondern einzig und allein DAS, WAS FLIESST.
Was ist es, das fliesst? Darauf muss man sich sammeln.
Was fliesst und im FLIESSEN ist, ist das Absolute.
Selbstverständlich versuchen wir in den UONEN nicht, das Absolute festzunageln.
Es begegnet uns als FLIESSEN. Wir können es nicht fixieren.
Wissen wir, dass das Absolute ein Fliessen IST, so können wir gewissermassen in den
Fluss einsteigen, in das FLIESSEN (des Absoluten) eingehen.
Und da wir dabei nicht das Absolute in seiner Grösse sein können, können wir in dem Fliessen
wenigstens WIR SELBST sein und uns als Teil des FLIESSENS erfahren.
Das ist jetzt das UON.
Das FLIESSEN des Absoluten bewirkt leider auch unsere eigene Sterblichkeit.
Pascal (72, S.44) sagt da etwas, das kaum als ein Trost gelten kann:
"Alle Dinge entwachsen dem Nichts und ragen bis in das Unendliche. Wer kann diese erschreckenden
Schritte mitgehen?"
Das FLIESSEN bringt die Dinge hervor (aus Nichts oder aus sonst etwas), und es FLIESST weiter.
Wir können zum Teil im Uon FLIESSEN mitfliessen als Selbst, aber mit dem Körper, welcher uns auch lieb ist,
können wir es weniger gut.
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F R I E D E N und Entspannung
Der Frieden ist nicht eines der höchsten Uonen. Frieden ist eine simple Eigenschaft.
FRIEDEN aber ist immerhin die Absenz von Unfrieden.
Und bereits das ist für viele Leute unerreichbar.
Da innerer FRIEDEN genügt, um Bewegungen zu glätten und um Erregungen los zu werden,
kann FRIEDEN den Geist offen machen.
FRIEDEN ist eine Basis, ein Übergangsuon.
Der FRIEDEN ist ein Uon des Bauchs. Da wohnt das Schweigen, das Ruhen und das Nichtstun.
Man lässt das Bewusstsein so weit sinken, dass es kaum noch ein Bewusstsein ist.
Schlafnah ist es jedenfalls.
Ich weiche Gedanken aus. Ich stelle keine Fragen.
Ich bin ohne Wunsch. Ich bin nichts und habe nichts.
Meister Eckehart. "Darum fang zuerst bei dir selbst an und
lass dich! (a.a.O.S. 55)
Alles ist in Ordnung, ich bin aller Dinge "quitt und ledig" (Eckehart):
Ein freier Mensch, jetzt….
und so weiter und so fort.
FROH, FROHSEIN und FREUDE haben
Frohsein ist ein Zustand der Freiheit.
Ich denke mit FROHSEIN nicht als etwas, das aus Bedingungen heraus kommt,
also nicht unbedingt abhängig von Leistung, Erfolg.
Nein, FROHSEIN ist ein unbedingter Geisteszustand.
Ihn zu erreichen ist, ist weitgehend eine Frage der Entscheidung dafür.
Will ich Freude haben, muss ich nicht auf ein Ereignis warten, sondern der
FREUDE gewissermassen Platz machen.
FROHSEIN und FREUDE sind Eigenschaften des Absoluten.
Ein Mensch kann sich vergiften mit Sorgen, Hass, Angst, Neid.
Ein Mensch kann sich auch erleichtern durch FROHSEIN.
Statt ein Problem zu ergreifen, ergreife ich Frohsinn.
Natürlich ist das lächerlich.
L A C H E N
Auch LACHEN ist ein Uon. Warum sollte nicht alles zum LACHEN sein?
Etwas ernst nehmen, ist das eine. Etwas Ernstes aus der Warte seiner Lächerlichkeit betrachten,
das andere. Im LACHEN lösen sich Weltreiche auf.
Das Uon LACHEN ist aber sehr sehr schwer zu erreichen.
Wann lacht der Mensch? Zum Beispiel, wenn Blödsinn auf eine schlagende Art entlarvt wird.
Wenn menschlicher Eifer ins Leere mündet. Bei einem Missgeschick, wenn es nicht schlimm ist.
Wenn eine Art zu denken mit der Realität nicht übereinstimmt. Wenn ein menschliches
Verhalten durch Komiker überzeichnet wird. usw.
Falls es Gott gibt, müsste er über uns Menschen pausenlos lachen.
G LÜ C K
ein Glücksgefühl. Auch das ist ergreifbar, findbar.
Im Grunde genommen liegt es vor der Tür.
GLÜCK ist ein ausgewogenerer Zustand als LACHEN.
Während LACHEN mit einer Zurechtrückung der schiefen Dinge zu tun hat,
ist GLÜCK eher der Genuss einer Situation.
Vielleicht ist es individuell verschieden , was glücklich macht .Beispiele sind der Frühling….
Blumen, ein kleiner natürlicher Bach... kleine Kinder, eigene Hunde und Katzen.
Oder ein Gefühl wie: Ich fliege wie eine Schwalbe oder wie ein Mauersegler.
Für GLÜCK kann ja jeder selber ein Motiv suchen.
Als erreichter Geisteszustand hat GLÜCK einen Vorteil, nämlich den Vorteil, nicht sofort
vorbei zu gehen. GLÜCK kann zu einem Dauerzustand werden.
*
Es ist klar, dass bei den soeben behandelten Themen der Grad der Vergeistigung geringer
ist als bei anderen. Das Absolute ist weniger direkt spürbar. So etwas wie FRIEDEN und FROHSEIN
kann je nach dem auch nur als Vorbereitung zu etwas Anderem dienen, oder es kann andere UONEN begleiten.
Im folgenden UON namens GLANZ kommt nun wieder etwas viel Transparenteres zur Sprache,
etwas Durchdringendes mit direkter Wirkung.
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Es ist ein GLANZ (des Absoluten) über allem und auf allem.
Zum Beispiel:
Jede noch so geringe Helligkeit, bis hin zu Licht als physisches Licht.
Aber es geht nicht nur um physisches Licht.
Jedes, auch nur geringste Gefühl.
So ist im Menschen ein Licht.
Aber das, was wir meinen, GLÄNZT überall, sogar in der Nacht und im Dunkeln.
"Es glänzt."
"Es ist wie ein Schimmer auf den Dingen und in den Dingen."
Das Uon wird erreicht, wenn man bemerkt, dass so etwas wie ein Mondschein auf allem liegt.
Der GLANZ.
GLANZ ist ein fühlbare Präsenz.
Meistens ist das Glänzen aussen zu erfahren und weniger im eigenen Inneren.
Auf der Oberfläche und unter der Oberfläche ist etwas.
Erkennen wir GLANZ, werden wir verstehen, dass nicht weit davon ein STRAHLEN ist.
Eigenschaften :
In einer Welt wie aus Nebel, aus Dampf, wie aus Rauch bildet es
Planeten mit einer Geschichte, und darauf Gestalten, auch Menschen. ES ist die
Quelle der Wolken und der Bildner der Wolkenbilder. ES lässt das Diffuse entstehen, das Begrifflose,
doch es lässt auch das Konkrete daraus entstehen und das Begriffliche (und Begriffene).
GLANZ ist das Bemerken von PRÄSENZ.
Dabei geht es nicht um Vereinnahmung, im Gegenteil. Was wir aufspüren ist nur GLANZ, nicht mehr.
"Sage ich..: Gott ist ein Sein - es ist nicht wahr;
er ist (vielmehr) ein überseiendes Sein und eine überseiende Nichtheit!" (Eckehart, S.353)
Jedes Wesen hier spricht die Sprache des "Herrn", heisst es auch irgendwo, zugleich wird jeder von
uns wissen, dass der "Herr" oder der "Gott" eigenschaftslos ist.
Also ist GLANZ ernstlich genommen keine Eigenschaft.
Wir vereinnahmen nichts, wir beherrschen nichts.
Das Wesen der Welt kann nicht gedacht werden. Man sollte es auch nicht zu denken versuchen.
"Wenn die Gedanken absinken, erstrahlt es in all seiner Pracht."
(Ramana, Gespräche, S.275)
Also auch hier wieder das Motiv von GLANZ oder von STRAHLEN.
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"Um den Menschen glücklich zu machen, muss die Religion
zeigen, dass es einen Gott gibt, dass man ihn notwendig
lieben muss ;dass unsere wahre Glückseligkeit ist, ihm
vereint, und unser einzigstes Übel, von ihm getrennt zu
sein.. " Pascal, 430
GOTT ist nur ein Wort.
Wir setzen das Wort "Gott" an die Stelle, wo wir etwas NICHT begreifen können, aber trotzdem etwas vermuten.
Gott kann ein schillerndes Wesen sein, ein Doppel-Wesen, eine enorme Macht, der Inbegriff von Moral,
ein Terrorist, ein Liebender. Unser Untergang, unser Aufstieg.
Gott ist in der Seele und glüht in den Gebeinen.
Das wäre nun – ähnlich wie bei GLANZ – eine mögliche Erfahrung.
Oder wenn nichts glüht, kann man es anders sagen, etwa wie ein christlicher Mönch im
Mittelalter:
"Es verbirgt sich und bekundet sich doch.-- Ich werde etwas in mir gewahr, das glänzt in meiner Vernunft;
ich spüre wohl , dass es etwas ist, aber, was es sein mag, das kann
ich nicht begreifen; nur soviel dünkt mich : könnte ich es erfassen,
ich würde alle Wahrheit kennen." (Meister Eckhart, S.422)
"Er wohnt jenseits des Wassers." sagt Pascal (292).
(ist also ein unerreichbares Uon, warum nicht mal etwas Unerreichbares?)
Dass zwischen Mensch und Gott eine ewige Vereinigung besteht, ist ein Gedanke, dem man oft begegnet,
und ich denke, zumindest im Verborgenen ist es wahr.
Direkt sichtbar ist Gott ja nicht.
Aber jetzt noch ein Schritt weiter, und wir können folgende Gedanken erproben:
GOTT ist selbst in den Dingen, in jedem Menschen. Also ist jeder Mensch sein
Weg, sein Tun... und auch umgekehrt jeder Mensch SEINE Wohnung.
Das Uonentum wird hier quasi umgekehrt.
Dass wir uns als Menschen in GOTT hinein versetzen können, müsste allerdings auch möglich sein.
Es wäre ein Zustand der Flut und der Fülle und mehr noch, die Versetzung in einen unfassbaren Zustand.
Erreichen wir das? Sind wir schon dort gewesen? Sind wir stets auch dort? Es könnte sein,
aber niemand könnte davon Bericht erstatten.
Vielleicht ist das eigene Dasein der Bericht.
Als Mensch bin ich ein Empfänger von Licht, der Körper ist die Widerspiegelung dieses Lichts.
Würde sich die Quelle des Lichts selbst öffnen bei normalem Bewusstsein, würde es durch das Bewusstsein
nicht zu tragen sein. Sowohl die Tragfähigkeit, als auch die Wiedergabefähigkeit ist bei uns halt
eben nur menschlich..
(GOTT als Uon ist ein bisschen gewagt. Doch, was ist, ist. Und nichts ist unberührbar.)
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J
E D E R T A G I
S T H E I L I G
JEDER TAG IST HEILIG / JEDE STUNDE / JEDER MOMENT IST HEILIG.
Diese Formulierung ist mir erstmals begegnet in Äusserrungen nordamerikanischer Indianer.
Indianer sind bekannt für ihre Ehrfurcht vor der Natur. Sie sind bekannt für ihr Bewusstsein
von der Gegenwart des Geistes in der Natur.
Wir dagegen leben in Städten und Wohnslums, in Bürogebäuden, öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln
und haben eine Beschäftigung intellektueller oder kommerzieller Art. Das ist das HEILIGE weniger unmittelbar.
Oder ist das Heilige bei einem Kauf oder einem Verkauf spürbar? Gibt es Heiliges in der Buchhaltung?
Im Gedränge einer Stadtbahn?
Wo menschliche Absicht und Gier dominieren, fühlt man nichts von heilig.
Dennoch ist im Prinzip jede Stunde und jede Minute HEILIG, ganz einfach deswegen, weil sie existiert, und auch deswegen,
weil in jeder Minute und Stunde eine Kraft wirkt, nämlich das Wirken der Zeit. Dieses ist ganz direkt und
HEILIG.
Vielleicht muss man den Kauf, Verkauf und die Buchhaltung abgeschlossen haben und nachher innehalten,
um zu bemerken, was HEILIG ist. Jeder Moment ist HEILIG im Prinzip, weil er IST. Aber von dieser
Erfahrung lässt man sich meistens ablenken.
Was von selbst ist, ist HEILIG. Aber was von Menschenhand entstanden ist oder durch Menschenhirn ist nicht
immer schlechter als das, das von selbst ist. Vieles dient dem Wohlergehen aller. Wir haben eine gewisse
zivilisierte Ordnung im Zusammenleben, geben uns gegenseitig Arbeit und Lohn. Und ausserdem
existiert das, was über den Alltag hinausgeht in Form von Kultur. Einiges dient der Erfreuung aller.
Anderes erfreut nur Eingeweihte.
Wir müssen die Aufmerksamkeit auf das GEGENWÄRTIGE lenken, welches im Alltag ist. Da kann etwas
HEILIGES wahrgenommen werden, auch wenn die Situation sonst leer ist oder sogar unangenehm.
Heilig kann ja im Prinzip alles sein, alles, was gegeben (vorhanden) ist, vielleicht sogar jeder Atemzug.
Oder dann andere Menschen, Pflanzen, Tiere.
Das Heilige bedeutet im Grunde genommen unseren Zusammenprall mit dem, WAS IST.
Wenn man sich dessen gewahr ist, merkt man, dass es rätselhaft ist, wunderbar, geheimnisvoll und daher
auch HEILIG.
HEILIG IST ALLES ist ein Uon der Aufmerksamkeit und der erhöhten Wachheit.
Die erhöhte Wachheit führt zur Konfrontation mit dem, WAS IST.
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Das Uon HERZ geht zuerst von einem Körpergefühl aus.
Dieses Körpergefühl ist allen bekannt. Es hat seinen Sitz in der Brustmitte.
Wenn man HERZ in geistigem Sinn meint, meint man nicht das körperliche Herz.
Man meint etwas Zentrales, wenn wir von einem Menschen sagen, dass er ein gutes Herz hat
usw. bezeichnen wir etwa den "Inbegriff" seiner Persönlichkeit.
HERZ ist von innen her gefühlt ebenfalls zentral. Man kann es direkt sagen: Wer ins HERZ eingeht,
ist vergeistigt. Im Uon HERZ erfahren wir eine vergeistigte Version von unserem Ich.
Jeder Mensch ist im HERZ also spirituell.
(In ähnlicher Weise gilt das sogar auch für Tiere und Pflanzen, aber die wissen es nicht.)
Ramana Maharshi:
"Das 'Herz' ist die einzige Wirklichkeit. Der Geist dagegen hat nur eine flüchtige Existenz.
Um das Selbst zu verwirklichen, ist es nötig, in das 'Herz' einzugehen." Gespräche S.224
"Das 'Herz' ist das Zentrum, aus dem alles entspringt." (a.a.O., S.240)
HERZ ist als Uon auf verschiedene Arten beschreibbar oder vergleichbar.
Bei Grössenvergleichen hat jemand schon einen Stecknadelkopf erwähnt,
ebenso aber das ganze Weltall. Oder als Beispiel kommt auch die Grösse eines Däumlings vor:
Im Katha-Upanischad, heisst es :
"Daumengross ist der Innere Mensch (Purusha), inmitten der Person. Vor
ihm ängstigt man sich nicht."(4,12)
"Daumengross ist der Innere Mensch, wie eine Flamme ohne Rauch, Herr
des Vergangenen und Zukünftigen. Er ist derselbe heute und auch
morgen."(4,13)
"Dort steigt der Geist auf und sinkt er ab. Es ist der 'Sitz' der Verwirklichung."(Ramana, a.a.O. S.176)
"Das 'Herz' ist die Mitte, aus der alles entspringt...'Ich bin'-- das ist alles." (a.a.O.)
"Herz ist nur ein anderer Name für das Selbst." sagt Ramana (Die Suche,
S.177). "Es gibt nichts anderes." sagt er lapidar auf S. 240
Bettina Bäumer schreibt über HERZ (in Upanishaden, Befreiung zum Sein,S.117):
"Das Herz als der 'Ort' des Atman oder Brahman darf weder als das physische Organ
noch als der Sitz der Gefühle allein betrachtet werden, obwohl die beiden Bedeutungen
nicht ausgeschlossen sind....
Auf der einen Seite wird das Herz die 'Höhle' (guha) genannt, als der Ort
der Verborgenheit, der Abgeschiedenheit, der mystischen Dunkelheit.
Auf der anderen Seite ist die Rede vom 'Raum des Herzens' (akasa, auch
als Äther übersetzt), der so weit ist wie der kosmische Raum selbst."
Das HERZ umfasst als Wohnung somit das Weltall als Ganzes, oder ist als etwas Verborgenes
in der eigenen Körperhöhle zu finden.
So, wie es in den Schriften erklärt wird, werden wir als Menschen in allem vom Herz aus geleitet.
*
.
Gemäss weiteren indischen Lehren können mit dem Herzen auch gewisse Schwierigkeiten verbunden sein.
Bei den meisten Menschen befindet sich im HERZEN nämlich ein Knoten, durch welchen die
kosmischen Kräfte in eine Verschlingung und eine Verwirrung. geraten. Dieser Knoten bewirkt,
dass Menschen für die Wahrheit blind werden.
Das heisst: Die Menschen fühlen sich an das gebunden, welches aus diesem Herzen aufgestiegen ist:
Aus dem Herzen steigt eben auch unsere Sicht der Welt auf. Von HERZ her kommt also die erworbene Auffassung
von der Welt, kommt das körperlich bedingte Weltbild und die ichhafte Beziehung zur Aussenwelt.
Die Blindheit nun verhindert, dass der Mensch den wahren Gehalt der Welt und den Hintergrund der Realität erkennt.
Der Knoten im Herzen bewirkt, dass das HERZ nicht in seiner wahren Grösse und Wesensart bekannt ist:
nicht als Quelle im Kosmos erfahren wird.
Man kann hier eine Parallele finden zur Erbsünde. Wäre im Herzen nicht der "Knoten",
so würden wir im Paradies leben. Umgekehrt ist die "Vertreibung aus dem Paradies" zugleich die Vertreibung
aus dem HERZ mit seiner wahren Sicht.
Das eine Sünde zu nennen und gar eine "Erbsünde" , die dem Menschen als SCHULD anzulasten ist,
ist die Grundlage dafür gewesen, dass das Christentum sich berufen fühlte, die Menschen zu
manipulieren, zu programmieren, zu konditionieren, zu foltern und umzubringen.
In der heutigen Zeit weiss man, dass das HERZ immer noch gegenwärtig ist. Und den KNOTEN im Herz wird
allenfalls durch Liebe und geistige Übung gelöst, sofern er überhaupt gelöst werden muss.
Dass es einen Gott gibt, der sich deswegen aufregt, ist nicht anzunehmen.
Die ganze Welt ist gewissermassen der Schlafzustand des Schöpfers. Auch im Menschen ist der Schöpfer (Gott)
ist einem Schlafzustand.
.Daher ist der Mensch immer bis zu einem gewissen Grad vernagelt (geistig "zu"). So sind wir erschaffen worden.
Wir müssen eng und unwissend sein. Denn was sollte sonst sein? Nur Erleuchtung? Wenn es nur die reine Erleuchtung
von Gott-Selbst gäbe, wäre wohl keine Welt da, auch keine Menschen. Es gäbe keine Zweiheit. Also überhaupt kein
Ding. Nur ein Selbst.
Und dieses eine SELBST wäre dann endlich aus christlicher Sicht sündenfrei. Es gäbe glücklicherweise auch kein
Christentum mehr, keinen Islam, kein Judentum und auch nicht mehr die anderen menschlichen Verirrungen.
Aber kehren wir zu unserer Sicht als Mensch zurück!
Was kann man über HERZ sonst noch sagen?
Es ist der Schlüssel. HERZ ist Mittelpunkt unserer Existenz.
Im Herzen ist das "Selbst" wohnhaft, Atman, Puruscha, Wesen, Ich.
Daher ist HERZ auch der Lehrer und das Vorbild. Das HERZ ist der GURU, der innere Führer.
Hier ist Eckeharts "Funke" (Er meint damit einen Funken Gottes).
Hier sind die heiligen Feuer. Vom HERZ aus geht ein inneres Feuer. Dem frühen Menschen wurde einmal
der Gebrauch des äusseren Feuers gegeben. Dieses äussere Feuer wurde dann oft als Symbol für Gott
verehrt. Wenn wir per Knopfdruck das Licht anzünden, denken wir uns nichts dabei.
Im HERZ sind ALLE Uonen noch gebündelt und vereint.
Das HERZ ist die gänzliche Sammlung. Alles andere kommt von da hervor.
Hier im HERZ ist alles anwesend. Hier ist auch die QUELLE von allem.
Alles ist aus HERZ hervorgekommen. Offenbarung ist überall und findet bereits jetzt statt!
Bei der Welt handelt es sich um ein geordnetes WUNDER. Und das Wunder ist eine Offenbarung.
Und diese Offenbarung schreitet fort mit der Entwicklung des Universums und seiner Geschichte.
Ich kann nicht verstehen, wie es Leute geben kann, die die Welt NICHT als eine Offenbarung ansehen.
Was soll die Welt denn sonst sein?
HERZ ist also unser Eigenstes und Innerstes im Sinn von "DER LEERRAUM" im Innern.
Aber jetzt gehen wir noch über die Selbstbetrachtung hinaus.
Richtig ist nämlich auch der umgekehrte Zugang:
HERZ ist überall. Es existiert, BEVOR wir geboren werden.
Wir Menschen haben nur ein HERZ, weil es überall ist und allgemein.
Das HERZ existiert also unabhängig von uns in allem und überall.
HERZ ist ein kosmisches Prinzip, das deswegen auch in uns ist.
*
Hierher gehört auch das Uon "die QUELLE".
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Wer gerade das Uon (die Wohnung) HERZ besucht hat, wird sofort verstehen,
dass es das HERZ ist, das hinaus muss!
Ich mit HERZ muss hinaus und ausfliegen…
Und wohin?
Eigentlich gar nirgendwohin, nur in die WEITE. Hinaus in die Weite.
Ob die Weite über das Ich hinaus geht? Oder nur über den alltäglichen Trott hinaus?
Das ist völlig unwichtig.
HINAUS aus der Enge!
Wir reisen in den Himmel.
Wir reisen an Orte unserer Fantasie.
Wohin die Wünsche uns tragen.
"Geh, wohin dein Herz dich trägt…."
(ein Buch mit diesem Titel ist nicht im LiteraturVerzeichnis)
H O R C H E N horchend werden
Gemeint ist ein Zustand der gesteigerten Aufmerksamkeit und Offenheit.
HORCHEN entsteht aber auch aus Neugier und Interesse.
HORCHEN ist dann ein FORSCHEN nach dem, was wahr ist und wirklich ist.
Durch HORCHEN ergründen wir, was sich unter der trügerischen Oberfläche verbirgt.
Was unter der Oberfläche bereits vorhanden ist, was ist es?
Oder:
Was sich aus dem Inneren heraus kundtut, was ist es?
HORCHEN ist eine Erwartungshaltung.
Wir HORCHEN und erwarten, dass sich etwas kund tut.
Das kann weiter gehen bis zu HINGABE.
Von HORCHEN ZU HINGABE? Warum nicht?
"Liefern Sie sich Ihm und Seinem Willen aus, ob Er Ihnen erscheint
oder entschwindet. Wenn Sie Ihn bitten, Er möge nach Ihren Wünschen
handeln, dann ist das keine Hingabe, sondern Eigenwille.(...)
Überlassen Sie alles ganz Ihm. Die Last trägt Er allein. Sie haben
keine Sorgen mehr --- Er hat sie übernommen. Das ist echte Hingabe."
(Ramana , Gespräche, S.400)
Ein Uon ,
über das nicht viel zu sagen ist heisst
"Die E
R W A R T U N G"
Es ist klar, was damit gemeint ist.
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Hierher gehört auch das, was unter IDENTITÄT gesagt wurde.
Das Ich zu finden und es zu bewohnen (Uon) ist zunächst nicht schwierig. Im Gegenteil:
Da wohnen wir ja immer. Nun geht es aber darum, diesen Wohnort zu reinigen und auszubauen.
Zuerst muss man ICH von einem idiotischen Klischee befreien, nämlich,
dass das ICH mit Egoismus und Triebhaftigkeit und Bösem zu tun habe.
Dieser Blödsinn ist wohl ein Rückstand der Jahrhunderte langen Fehlerziehung durch die christlichen Kirchen.
Selbstverständlich ist das Ich der Schlüssel zu allem Höheren also auch zu Gott,
sofern man mit Gott überhaupt etwas zu tun haben will.
Dieses Wesen, das im Ich steht, kann nicht gedacht werden. Man sollte es auch nicht zu denken versuchen.
"Wenn die Gedanken absinken, erstrahlt es in all seiner Pracht." (Ramana, Gespräche, S.275)
Hinter dem normalen Ich steht also ein viel grösseres ICH. Gemeint ist ein umfassendes ICHSEIN.
Weil es umfassend ist, kann dieses Ichsein eigentlich nur ein Einziges also dasjenige von "Gott" sein,
bzw. von dem EINZIGEN Prinzip, dem man den Namen Gott gegeben hat. Nun ist dieses Ich
aber auch in uns. Was denken wir jetzt?
Le Saux schreibt :" Der geistliche Meister hat einzig und allein die Aufgabe,
den Schüler zu dem 'aham asmi', dem 'Ich bin' zu erwecken."(65), eben, weil es der Schlüssel ist zu allem.
Wir haben gar keinen anderen Schlüssel.
Weil der Mensch ein Ich hat, billigt Le Saux dem Menschen die Möglichkeit zu, verstehen zu können
und das Bewusstsein auf andere Ebene zu heben (oder heben zu lassen).
Es gibt eine Verwandlung des ICHS.
Über das begrenzte Ich (das eigene!) hinaus kann der Mensch erweiterte Erfahrungen machen.
Le Saux, der ein christlicher Mönch war, erlebte die Verwandlung und Erweiterung so:
"In sich selbst hinabtauchen in die Tiefe seiner selbst, sein eigenes Ich vergessen. Sich verlieren im AHAM (Ich) Gottes,
das im Ursprung meines Seins ist und des Bewusssteins, dass ich bin ... nicht ich erreiche den Grund,
der Grund selbst offenbart sich, indem er dieses 'Ich' vernichtet. Ich kann nur untergehen, aber wenn ich untergehe erwache ich:
resurrexi et adhuc tecum sum." (S.12f.)
Le Saux betont hier sehr stark das Untergehen und die Vernichtung des menschlichen Ichs.
Das ist vermutlich ein Rückstand von seiner christlichen Programmierung. Der Wandlungsprozess könnte
durchaus anders sein, nämlich so: Unwichtiges fällt von selbst dahin, das Wesentliche vertieft sich aus sich
selbst oder verstärkt sich wie Licht, wenn man näher zur Quelle des Lichts geht.
Das ICH hat durchaus etwas mit LICHT zu tun. Aber auch mit LEBEN.
"Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben." Joh.14, 6
"Ich bin, der ich bin." (Gott über sich selbst)
Bei Eckehart ist es so, "dass die Geburt des Sohnes durch den göttlichen Vater im Seelenfunken den einzigen Anlass,
den Inhalt und das Ziel der Predigt ... ausmacht".
(Eckehard war ja Prediger, und diese Art von Erweckung wollte er in seiner Predigt bewirken.)
Auch Eckehart ging von der Gewissheit aus, "dass der Wesenskern der menschlichen Seele und der göttliche Seinsgrund
irgendwie von gleicher Artung sein müssten", schreibt der Herausgeber der Deutschen Predigten und Traktate.
( Quint in : Meister Eckehart, S.22).
"ICH und der Vater sind eins." heisst es auch irgendwo in der Bibel.
Für uns als Spieler mit UONEN geht es darum, aus dem virtuellen gedachten Bereich in den tatsächlichen
Bereich überzugehen, in den Erfahrungsbereich oder Seinsbereich.
"Ruck um Ruck" schrumpfe ich zu dem Wesen, welches heisst "Ich bin".
"Ruck um Ruck" öffnet sich die Knospe, vielleicht.
"Über die Wahrnehmung kann man es nicht suchen." (zit?)
"Es ist anders als das Gewusste und auch jenseits des Unbewussten…" (Kena Up. I,4)
"Es ist jenseits des Ungeschaffenen." (so heisst es im Katha Up.6,8)
(übers.B.Bäumer)
"...Die Erkenntnis dieser alldurchdringenden Gegenwart Gottes in meinem Tun wie in meinem Sein, wie in allen Dingen ... Satori,
die Erleuchtung, ist die wahre Taufe, diese neue Vision meiner selbst und der Welt, nicht eine intellektuelle Erkenntnis,
sondern eine abgrundtiefe, erdbebenartige Verwandlung des Seins." (Le Saux, S.12)
"Dann ist Gott nicht mehr ein 'Er', (…). Er ist nicht einmal mehr ein 'Du', (…),
sondern vielmehr wird Gott hier ausgehend von der Wahrnehmung seiner selbst,
als ein 'Ich' entdeckt und erfahren, das 'ich bin' aham asmi der Upanishaden ,
das ehieh asher ehieh ('Ich bin, der Ich bin') des brennenden Dornbuschs.
Dieses 'Ich' ist (…)ein Ich, das ich in der Tiefe meines eigenen Ichs wahrnehme." (Le Saux, S.69)
*
Das ICH, welches nun so tief auf seine Wurzel hin zurückgeführt ist, ist unsterblich. Diese Gewissheit haben
die Verfasser der Upanischaden. Aber bei diesen Uonen-Beschreibungen hier geht es am laufenden Band
ebenfalls um Unsterbliches, nicht wahr?
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Die
höhere I D E N T I T Ä T oder
Der ZEUGE des Lebens
(Es kommt auch etwas vom Seelen funken und dem Puruscha zur Sprache)
Zwei Dinge sind zu beachten:
Da ist ein ZEUGE dieses Lebens.
Und der ist dasselbe wie die höhere IDENTITÄT (von mir und jedem Menschen).
Beides existiert sozusagen ein Stockwerk höher. Ich kann sagen: "Ich bin das" oder
"Das ist meine Identität", doch das kann ich nur aus einer höheren Warte aus richtig sagen.
Das, was ich meine, ist die IDENTITÄT welche über mir mitschwingt und sozusagen über dem Leben
schwebt.
Diese UONEN sind immer verwirklicht. Man muss nichts machen, sich nicht anstrengen, nur
erkennen. Was ZEUGE ist, ist da. Die IDENTITÄT ist da. Ich habe eine IDENTITÄT.
Es geht nur darum, das auch zu bemerken und es durch Aufmerksamkeit zu verifizieren.
Was DER ZEUGE ist, kann mein Leben beobachten, es begleiten, alles registrieren, teils auch
bewerten. Doch das Bewerten ist nicht vordergründig. Der ZEUGE beobachtet, aber ein wenig aus
Distanz. Natürlich bin ich selbst der ZEUGE.
"Ich bin selbst der Zeuge meines Lebens", ist Tatsache.
Nun möchte ich diesen Bereich des Geistigen auch noch anders darstellen.
Was bis jetzt gesagt worden ist, betrifft die Instanz, die im Wachbewusstsein zu finden ist.
Was IDENTITÄT und ZEUGE ist, geht aber darüber hinaus. IDENTITÄT geht auch in den Schlaf hinein,
ins Träumen hinein. Das, was ich bin, bin ich im Wachen, im Schlafen, im Träumen gleichermassen.
Wer diese IDENTITÄT als "höhere" findet, findet etwas, das über Wachen, Schlafen und Träumen steht.
Gemäss einer indischen Lehre ist IDENTITÄT auch etwas "an und für sich" und zwar ein vierter Zustand
und zwar deswegen, weil die IDENTITÄT, die wir haben und sind, nicht unbedingt im Wachen, Schlafen
oder Träumen auftritt, sondern selber ein Zustand ist.
Andere Lehren nennen das, was hier HÖHERE IDENTITÄT genannt ist auch "das Sein im Tiefschlaf".
Der Tiefschlaf gilt hier als Zustand des "Ausgelöschtseins" im traumlosen Schlaf. Die IDENTITÄT bleibt
aber dieselbe.
Diese letzteren Aussagen über den ZEUGEN und die HÖHERE IDENTITÄT haben einen mystischen und
transzendenten (unsagbaren) Inhalt. Zwar haben wir es mit etwas Greifbarem zu tun, und trotzdem ist die Dimension dieses
inneren Wesens (Identität) sehr sehr weit und unfasssbar.
Es kann sein, dass wir hier mit anderen Stichwörtern und in anderem Zusammenhang wieder einem ganz zentralen Begriff
näher gekommen sind. Die IDENTITÄT finden und den ZEUGEN anrufen bedeutet, dass die Reise ins
Zentrum führt, in den Mittelpunkt der Welt sogar.
Das lebt also im eigenen Inneren, als der Seelenfunke von Meister Eckehart oder der Puruscha
der Upanischaden. Besonders Letzteres ist der Kern der ganzen Schöpfung und umfasst nicht nur die Innenwelt,
sondern auch Aussenwelt (eines Menschen).
Es beginnt harmlos bei der eigenen Identität und plötzlich haben wir es mit dem Zentrum der Welt zu tun
oder mit der Welt in ihrer Ganzheit? Eine wilde Spekulation?
Das, was zu finden ist als IDENTITÄT, wird nicht Auskunft geben über solche Dinge,
denn es ist ein Schweigen. Geschwätzig ist der Mensch. Der ZEUGE ist Zeuge von Geschwätzigkeit,
tut sich selbst aber nicht mit Reden kund.
Frage ich:
"Wie konnte es geschehen, dass ich zu dem wurde, was ich bin ?"
oder:
"Wozu eigentlich gibt es Menschenleben? beispielsweise gerade das eigene ?" (Identität)
so erhalte ich keine Antwort. Der ZEUGE redet nicht. Er teilt sich auf andere Weise mit,
nämlich vor allem durch die IDENTITÄT.
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Wer eine Uonenlehre aufschreibt, eine Lehre der Überantwortung und Erhebung, kann auf keinen Fall JESUS auslassen.
(Das Thema ist schon bei "Geliebter" vorgekommen.)
In Ländern, die vom Christentum geprägt sind, ist J E S U S der Inbegriff der Überantwortung und Verehrung.
Oft sind auch die MARIA oder einzelne HEILIGE Gegenstand der Andacht.
In allen diesen Fällen sind es vorgestellte oder vorgegebene Personen, die der Erhebung des Geistes dienen.
Ohne das ganze Christentum vereinnahmen zu wollen, möchte ich darauf hinweisen:
Hier geht es ebenfalls um Uonen. JESUS und HEILIGE sind klassische Beispiele für spirituelle Erhebungen.
Auslöser sind hier Personen, nicht Wörter. Wir haben Wörter hier.
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K L I N G E N oder K L A N G
Klingen, Klang: Das ist ein Uon des Tons oder einer Schwingungsfrequenz.
Es geht hier um die Versetzung in einen aussergewöhnlichen Zustand des Geistes über das
Medium KLANG.
Möglicherweise ist alles, was KLINGT, heilig. Denn darin ist heilige Energie.
Das Gebiet ist riesig. Es gibt Leute, die denken, dass die ganze Welt aus KLANG besteht.
Am Anfang war das WORT, heisst es. Natürlich war "das Wort" ein KLANG oder eine Schwingung.
In Indien geht alles aus der Silbe OM hervor. OM ist ein Mantra.
Mantras sind eigentlich Zaubersprüche, und zwar geheime Zaubersprüche des Welterschaffers und seiner Frau.
In Indien sind die Welterschaffer bekannt unter den Namen Schiva und Schakti. Die erschaffen die Welt aus
einem Kern heraus mit Klang.
Bei uns suchen die Physiker stets nach einer "Weltformel", mit welcher sie alle physikalischen Phänomene
auf ein dahinter liegendes einheitliches Prinzip zurückführen können. Aber sie sind noch nicht auf einen
HAUCH oder einen KLANG gestossen. Sie suchen wohl noch zu grob und haben zudem schlechte Messgeräte.
*
Die Gewinnung eines KLANG-UONS geht einher mit der Vorstellung und Erzeugung dieses Klangs.
Das Uon hier
wäre, in einem KLANG aufzugehen, oder
damit eins zu sein.
Es ist in unserer Kultur überhaupt nicht üblich, sich mit mystischen Klängen abzugeben. Es ist mir daher
nicht möglich, eine europäische Quelle zu nennen. Es gab eine Alchemie im Mittelalter,
aber es wurden dabei nicht Klänge ergründet. Die Klangwirkung der "Trompeten von Jericho" sind
bekannt, doch der Einsatz dieser seltsamen Technologie ist offenbar ein Einzelfall geblieben.
Bei unserer Arbeit mit KLANG können wir zuerst unterscheiden zwischen hörbaren Klängen und
unhörbaren. Die hörbaren oder anderweitig "diesseitigen" Klänge bis hin zu den Schwingungen sind
durch die Physik erforscht und mathematisch erfasst. Aber das interessiert uns nicht. Uns interessiert
das Wesen des Klangs.
Wir sind nicht im Gebiet der Physik, sondern im Gebiet der Metaphysik. Und da interessiert uns
die Rolle, die KLANG hat bei der Bildung von Materie, bzw. es interessiert uns der KLANG, der
vor der Bildung von Materie bestanden haben könnte und womöglich ursächlich ist für die Bildung von
Materie. ("Klang" kann auch "Schwingung" genannt werden.)
Die indischen MANTRAS sind meistens als Verbindungen zwischen Mensch und Kosmos gedacht. Die Idee ist,
dass der Mensch den kosmischen "Energien" annähern oder sich ihnen angleichen kann, wenn er das Mantra
richtig begreift und sich voll davon erfassen lässt.
Ob solche Experimente immer ganz harmlos sind und gut verlaufen? Da bin ich nicht so sicher. Wer mit
KLANG experimentiert (in diesem metaphysischen Sinn), könnte sich sehr wohl einer Energie
aussetzen, die eine gewisse psychische Störung bewirkt. Menschen kommen ja auch sonst recht schnell aus ihrem
Gleichgewicht. In diesem Zusammenhang passt wohl die "Erweckung der Kundalini".
Die "Erweckung der Kundalini" ist so etwas wie ein Meditationserfolg bei gewissen Yoga-Sekten.
Ich verstehe das so, dass mit bestimmten Mantras das energetische Gleichgewicht des Menschen
beeinflusst wird. Das wird beschrieben als der Aufstieg der Kundalini durch die verschiedenen Tschakren.
Damit wird das Bewusstsein des Yogi verändert. Ich denke, dass die Erweckung der Kundalini hauptsächlich
mit KLANG zu tun hat. Die "Kundalini" ist weitgehend eine KLANG-Schlange.
In diesen Ländern sollen sie ja auch Kobras zum Tanzen bringen, habe ich gelesen.
Mir selbst geht es bei meiner "Uonenlehre" keineswegs um so aussergewöhnliche Dinge.
Es gibt harmlose Möglichkeiten, mit KLANG zu spielen oder KLANG zu verehren, und zwar
schlicht und einfach KLANG ansich, einen bestimmten ausgewählten KLANG,
einen gehörten KLANG als interessantes Phänomen an und für sich,
oder dann weitergehend einen mehr innerlich vorgestellten KLANG.
Oder drängt sich ein KLANG auf? sogar innerliche Klänge drängen sich oft auf.
Diese sind zuerst UNHÖRBAR. Sie können aber auch hörbar werden, es kommt vor,
dass man meint, sie seien unhörbar, und dann bemerkt man sie doch deutlich.
Wie eingangs erwähnt, besteht die Vermutung, dass KLANG etwas Heiliges ist, weil
im KLANG eine Energie erscheint, die nicht von hier ist.
*
Weitere Klangbeispiele:
Jeder Ort. jeder Moment, jede Station im Leben hat einen bestimmten KLANGCHARAKTER.
Dasselbe gilt für die verschiedenen Stimmungen und Geisteszustände,
die man als Mensch durchmacht (oder bei anderen Menschen wahrnimmt). Jede Stimmung,
jeder Geisteszustand hat eine Frequenz und auch eine bestimmte Lautstärke.
Selbstverständlich ist MUSIK ein Klangkult. Hier -- beim Uon KLANG -- geht es weniger um Musik,
als vielmehr um einzelne Töne, deren Toncharakter, deren An- und Abschwellen, deren Farbigkeit.
Aber damit es zu einem UON wird, muss man der Sache schon vertieft nach gehen.
Vielleicht wollen wir ein bisschen das Heilige suchen?
Beim Glöcklein in der Messe?
Bei einem SUMMEN ähnlich dem Summen eines Bienenschwarms?
Bei einem SIRREN (sehr hoher Klang). Ist das besonders heilig?
Oder wie ist es mit dem GERÄUSCH von Kornähren im Wind?
Dem fernen Rauschen des Wasserfalls? der Meeresbrandung? Der Wind macht immer viel
heilige Musik. Den Mond hören wir nicht. Aber es gibt schon Leute, die sich Sphärenklänge vorstellten.
Wichtige indische Mantras enden übrigens auf M …. also ….mmmhh.
Bei allem geht es hier bei uns nicht um einen Nutzen und nicht um den Gewinn von Macht,
sondern um Erhebung und Erweiterung. Das ist zwar auch ein Gewinn, jedoch nur ein immaterieller.
Und wer hier liest, liest stets gratis. Vergesst das
bitte nicht.
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G E R U C H … D U F T
Fast dasselbe wie über KLANG kann man sagen über Gerüche, Düfte.
Orte, Menschen, Häuser, Situationen haben – wenn man darauf achtet – auch einen GERUCH.
Die Düfte und Gerüche, die hier gemeint sind, sind Eigenschaften von Geist überhaupt, vom Geist
der Orte, Menschen, Häuser …
Das Uon EIN WOHLGERUCH wird meistens benutzt für die Verbindung mit einem bestimmten Geistwesen.
Ich nehme an, dass es virtuell (also möglicherweise) Geister gibt. Verstorbene gibt es auf jeden
Fall, nicht wahr? Das Uon DUFT kann in diesem Zusammenhang dem Anrufen, Anziehen, Suchen
eines geistigen Wesens dienen. Und wenn ein Mensch im Uon GERUCH von einem Duft oder
Geruch überfallen und überwältigt wird, könnte es ja sein, dass Geister ihn erheben, ihn ergreifen?
Doch die "Gewinnung" eines bestimmten Dufts kann natürlich auch zur geistigen Verbindung mit einem
lebenden Menschen dienen, sofern der richtige GERUCH gefunden wird.
Weil jeder Ort, jede Begebenheit einen GERUCH hat, kann auf diesem Weg auch eine geistige
Versetzung in einen anderen Ort bewerkstelligt werden. Das ist natürlich eher der Fall,
wenn man sich etwas aus der Erinnerung abruft.
Und jenseits der persönlichen Erinnerung? Gibt es da Stationen, die wir durch DUFT finden?
Gibt es da vielleicht so etwas wie paradiesische Wohnungen?
Das HERZ ist es, welches das wahrnimmt und all die Vorstellungen bei der Reise lenkt.
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L E E R L E E R S E I N
Hier geht es um das Aufsuchen von LEERE; es geht um LEERSEIN
nach der Entledigung von allem.
Ich denke, es geht um dasselbe wie bei NICHT-DENKEN, aber vielleicht
kann ich das noch einmal anders darstellen.
Das Gesuchte ist jenseits des Schlafs , jenseits des Bewusstseins!
Es ist jenseits des Atems, jenseits des Ichs.
Man muss nicht nur nicht denken, nicht nur nichts empfinden, nicht nur ohne Bewusstsein
sein, LEERE ist auch FÜLLE und füllt mit sich selbst. Es ist also mehr als Nicht-Denken, mehr
als Nicht-Empfinden.. LEERSEIN ist nur Voraussetzung. LEERE selbst ist aber nichts Negatives.
Nichts fehlt in der Leere. Nichts fehlt im NICHTS.
Beim LEERMACHEN richtet sich der Wille darauf, das Vorhandene zu verscheuchen.
Es braucht schon ein bisschen Willen. Dann aber kommt es von selbst.
Die Betrachtung der DUNKELHEIT gehört ebenfalls zum Umgang mit LEERE.
Die Bedeutung von NACHT.
Gewinnt ein Mensch die NACHT in sich selbst, was für eine tiefe Geborgenheit erfährt er da!
Die Nacht ist mit dem FRIEDEN verwandt, mit WEITE und UNGEBORENHEIT.
"Verbanne das Lernen und das Gequältsein endet", sagte Laotse (Kap.20).
Laotse ist sich der Vorteile bewusst, die LEERSEIN hat.
Er kommt sich wie ein Säugling vor, schreibt er :
"wie ein Neugeborenes, das noch nicht lächeln kann, wie ein Heimatloser ohne Bindung."
Neugeborene können noch nichts in ihrem Bewusstsein festhalten.
Und die Heimatlosen, welche hier idealisiert werden, zeichnen sich ebenfalls durch ihre Freiheit
und Beweglichkeit aus. Weil Heimatlose keine Bindung haben, sind sie in der LEERE.
Man muss hier das Positive sehen, nicht ein allfälliges Flüchtlingselend oder Migrantenschicksal.
Laotse meint die freiwillige Heimatlosigkeit des Weisen.
*
Geht es hier um das Festhalten von N I C H T S
?
Ich übe mich in Entleerung, ich lasse die LEERHEIT herankommen.
Das ist ein sehr guter Zustand.
Daher möchte ich mir LEERE erhalten. Aber sie hat die Tendenz, nicht zu bleiben.
Ein Festhalten davon braucht wahrscheinlich mehr als nur einen Wunsch. Nämlich was?
Es gilt, eine Überzeugung zu gewinnen.
Es gibt die Überzeugung, dass alles aus NICHTS besteht, dass alles in der Welt
und die Welt selbst aus NICHTS besteht. Damit wäre alles, was ein ETWAS ist von NICHTS umgeben.
Hat man diese Auffassung gewonnen, dann lässt sich damit das NICHTS oder das LEERE
indirekt festhalten. Ist die Auffassung verankert, dass alles in der Welt , also alles, was ETWAS ist, im Grunde
genommen die Qualität NICHTS hat, dann kann man das NICHTS festhalten.
Und damit gewinnt die ganze Welt und das eigene Leben in seinen Einzelheiten eine höhere Weihe,
die vom NICHTS her kommt. Die Welt und alle Dinge erhalten eine echte Qualität,
wenn man sie als ein NICHTS und als "aus dem NICHTS hervorgegangen" erfährt.
Ruhen, Nichts-Bbezwecken, keine Rechenschaft ablegen: Das ist Entleerung.
So beginnt es harmlos wie in einem Yogakurs in den Ferien. Zunächst also Entrümpelung des Bewusstseins,
Aufgabe der Absichten und Befürchtungen!
Schön! Aber es kann weiter gehen zu dem Faktum, dass LEERE oder NICHTS ein Wert in sich selbst
ist. Wo die Entleerung so geübt wird, führt sie zu einer Schwelle hin.
Die gewonnene Entspannung wird bleiben, doch es wird mehr kommen.
Schweigen breitet sich immer weiter aus.
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F A S T W I E
T O T / STILLSTEHEN
"Yoga ist jener innere Zustand, in dem die seelisch-geistigen Vorgänge
zur Ruhe kommen. Dann ruht der Sehende in seiner Wesensidentität."
(Yoga-Sutren I, 2+3)
Das Zitat empfiehlt das innere Zur-Ruhe-Kommen. Dabei geht es natürlich erneut um das LEERSEIN,
auch das NICHTS. Hier wird behauptet, dass man innerlich nur zur Ruhe kommen muss,
um in der "Wesensidentität" zu sein. Was das genau ist, die Wesensidentität, dass kann man nicht so
gut sagen, hier wird nur klar, wie man dazu kommt, nämlich durch Ruhen. Dieses Ruhen ist die
Absenz von allen seelisch-geistigen Vorgängen. Ruhe ich so sehr, dann geht nichts vor in mir,
dann erlebe ich nichts, ich bin eigentlich "fast wie tot".
In Europa kennt man dieses Loslassen zu wenig. Alle wollen immer nur mehr und immer mehr Erregung,
nicht nur mehr, sondern auch neue Erregung, man will Sensation, Aufhetzung, Angst, Hass und so weiter.
Was an Werten liegt in der Stille, im inneren Stillstehen, im Loslassen, Schweigen…. das kennt man
nicht. Die Leute wollen auch ihre eigene Identität lieber nicht kennen. Denn falls man "wie tot" werden
müsste dafür, würden sie davor allenfalls nur erschrecken. Würden sie sich selbst begegnen, würden sie
sich für krank halten. Schade!
Eckehart sagt darüber :"Ganz still zu stehen und so lange wie möglich,
das ist dein Allerbestes."(S.435) und meint damit, dass das STILLSTEHEN die Schwelle ist, über die wir
hinüber gehen, wenn wir vom Irrsinn in den Sinn hinüber gehen..
Dieses STILLSTEHEN ist ohne Ich. Wer in diesem Sinn WIE TOT ist, entdeckt eigentlich NICHTS.
Aber wir haben soeben gesehen, wie bedeutend das NICHTS ist. Es ist ein kosmisches Prinzip.
Es ist die andere Seite de Welt. Und es ist unser Fenster zum SINN.
Im inneren STILLSTEHEN treten wir an ein Fenster. Oder stehen an einer Schwelle.
Die Möglichkeit einer Verbindung mit dem Absoluten wird auf einmal klar.
Das erreichen wir vielleicht, wenn wir WIE TOT sind. Wir leben zwar, halten uns aber "WIE TOT"
und sehen dann, dass nichts tot ist. Unser STILLSTEHEN lohnt sich.
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Licht ist an und für sich ein Wert, real in der Welt und auch in übertragenem geistigem Sinn.
Wir sprechen hier eher vom LICHT als einer geistigen Qualität,
wobei ich aber offen lasse, ob nicht das LICHT im Weltall auch eine geistige Qualität hat
"Schau," heisst es bei Lukas 11,35 f, "also darauf, dass das Licht, das in dir ist, nicht zur Finsternis wird!
Wenn nun dein ganzer Leib hell erleuchtet ist und keinen Teil hat, in dem es finster ist,
so wird alles voller Licht sein, wie wenn dich eine Lampe mit ihrem Schein erleuchtete."
Lukas wird hier wirklich mystisch.
Das Wort LICHT kann also, wie es Lukas tut, auf andere Dinge übertragen werden, das heisst auf
geistige Eigenschaften oder mystische Ereignisse. Diese Art von LICHT sieht man oft nicht.
Und dennoch geht es darum, sich von diesem LICHT ergreifen zu lassen, sich davon erleuchten
zu lassen.
Man kennt dies auch von den Wörtern: "erlauchter Herr", oder "ihro Durchlaucht". Das ist heutzutage
total lächerlich, aber offenbar wurde früher damit ein erhöhter geistiger Zustand bezeichnet.
In dieser innerlich erleuchtenden Form ist LICHT Inbegriff von etwas Erhebendem. LICHT verändert damit
den Zustand des Menschen. LICHT als Uon ist demnach die Versetzung in so einen Zustand von
LICHT oder einen erleuchteten Geisteszustand.
Möglicherweise ist LICHT ein Sammelbegriff für alle UONEN (für alle erreichten Erhebungen).
LICHT erweist sich als eine besondere Energie, wenn sie als "Durchleuchtung" erlebt wird.
Aber LICHT kann auch ein Gegenüber sein, also ein Andachtsobjekt. LICHT kann sehr gut
der Gegenstand von Andacht und das Ziel eines Kultes sein.
Eine gewisse Ähnlichkeit hat LICHT mit KLANG.
Was unter KLANG gesagt wurde, passt weitgehend auch hierher.
Bei beidem handelt es sich um eine kosmische Durchdringung. Man kann sagen, dass die
Gegenwart eines geistigen Wirkens LICHT ist ( oder KLANG).
Demgemäss lässt sich festhalten, dass eigentlich alles auf der Welt in irgendeiner Form LICHT ist.
So gesagt, wirkt alles sehr pauschal , sehr oberflächlich. In der Praxis ist es dagegen völlig anders. Da ist
es ganz klar, um was es geht. Es geht immer um das, was HELL ist, es geht immer um das NOCH-HELLERE.
Was LICHT ist – auch inneres -- ist jedem Menschen klar.
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Kann man sich in LUST versetzen?
Aber natürlich!
Das Uon LUST ist die Verbindung mit Kraft, mit der Kraft, die bei uns von innen nach aussen drängt.
"Was empfindet die Lust ? Die Hand, der Arm, das Fleisch,
das Blut ? Man wird einsehen, dass es etwas Unstoffliches sein muss." Pascal 339b
Also kommt man in der Verbindung mit LUST wieder zum unstofflichen SELBST.
Pascal hat damals schon etwas zur Charakterisierung der Libido geschrieben,
oder nicht? Er hat die Quelle der Libido zu erkennen versucht. Das hätte Sigmund Freud
vielleicht auch versuchen sollen.
Dass unser Dasein aber in einem sehr weitgefassten Sinn auf LUST beruht, ist klar, und die LUST
hat eine Quelle. In diesem Sinn glaube ich, dass das Sein an und für sich eine Lust ist, und zwar jedes Sein.
Sogar das Sein eines Hundes.
LUST ist eine Welteigenschaft und ein Grundprinzip für alles, was existiert.
Diese Einsicht ist es, die hier zu finden ist. Vielleicht bewegen sich die Sonnen und die Planeten infolge von ihrer
LUST?
Dass wir Menschen uns zuweilen wegen Unlust nicht bewegen, ist wahr.
Die unbelebten Dinge und auch Pflanzen und Tiere haben hingegen die Wahl nicht, sich wegen Unlust zu verweigern.
Die Sonne kann nicht wegen Unlust aufhören zu scheinen. Das Wasser kann nicht wegen Unlust den Berg hinauf fliessen.
Alles geschieht daher mit LUST gemäss der Bestimmung, die das Ding oder Geschöpf erhalten hat.
*
IN-LUST-SEIN hat eine Spannung im Körper zur Folge, denn es ist ein Zustand der Energie.
Ich werde jetzt nicht erneut mit Hinweisen auf die tantrischen Lehren von der Kundalini hinweisen.
Aber wer LUST als Zustand (Uon) erreicht, wird möglicherweise im Körper eine Spannung fühlen , Kundalini
hin oder her.
Hätte ich dieses Uon vielleicht nicht LUST nennen sollen , sondern ENERGIE?
Ja, auch das wäre gegangen.
Aber IN-LUST-SEIN trifft den Zustand besser als IN-ENERGIE-SEIN. Lust suggeriert eher, dass
mit LUST ein GENUSS vorhanden ist, während ENERGIE allgemein und neutral ist.
*
Hier noch eine Beobachtung, von der ich nicht sicher bin, ob sie allgemein gültig ist:
Wer in den Bereich der (Lebens-)LUST eintritt, kann erleben, dass er auf einmal
seinen Ahnen, seine verstorbenen Verwandten nahe ist.
Ich weiss nicht, warum man im Uon LUST eine bessere Verbindung zu Vorfahren und Ahnen haben kann.
Mir ist das einfach so eingefallen. Es könnte sein, dass man im Uon LUST näher beim allgemeinen
Energiefluss und Verwirklichungswunsch ist, der durch die Menschen hindurch geht. Es gibt ein Kontinuum
im Leben, für welches die Vorfahren und Ahnen eine Rolle gespielt haben.
*
Sodann noch was Leben und Tod anbelangt:
Schon beim Neugeborenen ist Lebenslust zu spüren. LUST entsteht mit dem Leben zusammen.
Und solange die menschliche Seele -- oder was es ist -- in einem Körper ist, ist es ihr eine Lust, eine permanente
Lust, in diesem Körper zu sein.
Aber woher kommt diese LUST? Von wo geht sie aus? Und was geschieht beim Tod?
Auf jeden Fall strahlt die Lebensenergie nicht mehr als LUST in den Körper hinein.
Erlischt sie? Wo oder in was erlischt sie?
Oder erlischt sie nicht?
Was geschieht in diesem Fall mit ihr? Wo geht sie hin?
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Ich bin MITTEN DRIN, aber wo mitten drin?
Mitten im Geist, mitten im Leben, mitten in einer Präsenz.
Bin ich MITTENDRIN, dann gibt es auch ein RUNDHERUM.
Und nun geht es darum zu bemerken, dass das, was RUNDHERUM ist, den Alltagsverstand übersteigt.
In diesem Uon geht es darum, in einer Substanz zu schwimmen.
Aber es ist nicht die Luft, es ist nicht die Landschaft. Es ist subtiler.
Es ist eine lebendige Substanz, die sich ausgebreitet hat und nun das Universum gebildet hat.
Ich bin mitten drin, nicht nur als Körper, sondern auch als Wesen mit Seele, Bewusstsein.
Ich bin als Seele MITTEN in einer noch grösseren Seele. Ich schwimme als ein Wesen in einem
noch grösseren Wesen.
"Ich bin unten, ich bin oben, ich bin im Westen und im
Osten, ich bin im Süden und im Norden, ich bin wahrlich
diese ganze Welt."
(Chandogya-Upanishad, VII,25 nach Bäumer)
So ist die Substanz beschrieben.
Vielleicht ist dieses Uon ein wenig suggestiv. Denn man erfährt seinen Inhalt nur, wenn man
zuerst anerkennt, dass etwas RUNDHERUM ist und man selbst MITTENDRIN ist. Natürlich merkt man es
nicht, dass es so ist, wenn man nicht darauf gestossen wird.
Erkennt man es dann doch, dann erlebt man bei MITTENDRIN gleichzeitig eine Erweiterung über
die eigene Grenze hinaus, also über die Haut heraus. Das, was innen ist, und das, was aussen ist,
wird viel mehr in einem Zusammenhang erlebt. Denn MITTENDRIN-Sein bedeutet auch eine
Zugehörigkeit zu dem, was RUNDHERUM ist.
Das, was RUNDHERUM ist, muss man sich nicht unbedingt abstrakt vorstellen. Man kann ihm
auch Eigenschaften geben, bzw. seine Eigenschaften fühlen. Ist es gut oder schlecht? Gleichgültig,
passiv, langweilig, schön, aufregend?
Überall ist Geist, überall ist Kraft, überall ist Wissen und überall ist Licht.
Die Liebe umfliesst uns.
Die Kraft, die in der Welt herrscht, ist eine Form von Liebe.
So jedenfalls lässt sich dieses Uon MITTENDRIN erfahren. Einen Zwang dafür gibt es nicht.
(Selbstverständlich gibt es Lebenssituationen, in denen ein Mensch nichts von Liebe
spürt, sondern denken muss: "Ich lebe in der Hölle". Dabei handelt es sich dann um Verengungen
des Gesichtskreises. Hier bei den UONEN suchen wir dagegen Erweiterungen und Erhebungen.)
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N I C H T D E N K E N SCHWEIGEN, STILLSEIN
und der URZUSTAND
Der Zustand des Nichtdenkens ist -- obwohl in der Formulierung negativ
-- ein sehr positives, wertvolles Uon. Durch Nichtdenken gewinnt ein
Mensch eine besondere Art von Fühlen und Erkennen.
"Wenn die Gedanken absinken, erstrahlt es in all seiner Pracht."
(Ramana, Gespräche S. 275)
"Der natürliche Zustand ist ohne Fragen und Zweifel. Gott schuf den
Menschen, der Mensch schuf Gott. Beide riefen nur Namen und Formen ins
Dasein. Tatsächlich wurden weder Gott noch Menschen geschaffen."
(a.a.O., S. 231)
"Befreitsein heisst, nicht denken -- auch nicht 'Ich bin Brahman' oder
'Alles ist Brahman'."(a.a.O., S.108)
Dieses Uon namens NICHT-DENKEN erreicht man durch Verhinderung des Denkens, und teils
-- wie immer bei den Uonen – auch durch die Vorstellung von Schweigen, Vorstellung inneren Armseins,
Vorstellung von Nichtsein.
Das NICHTS ist eine Schwelle, um über das Körperliche hinaus zugelangen. Viele wissen nicht,
dass es so etwas wie NICHTSEIN überhaupt gibt und dass es Wert hat.
Im NICHT-DENKEN gehen wir gleichsam in einen Zustand vor der Geburt ein.
Im UNGEBOREN-Uon gehe ich als Mensch in eine Vorform meiner selbst, bevor ich hier erwache.
Im Uon UNGEBOREN erfährt sich ein Mensch aber nicht nur als UNGEBOREN,
sondern auch als ungebärbar. Der Satz "Ich bin ungebärbar," enthält eine wichtige Erkenntnis.
Alle Menschen tragen ihren ungeborenen Zustand mit sich herum: ihr Wesen.
Dieses Wesen projiziert den Körper heraus (oder SICH in den Körper hinaus) .
Wer das Uon UNGEBOREN erreicht, erreicht eigentlich nichts Neues, nur ein Verständnis für etwas.
UNGEBOREN wird in Indien der Atman, der Purusha, der wahre innere Mensch genannt.
Im Anklang an Eckehart ist sicher auch der Seelenfunke ewig UNGEBOREN. Der Seelenfunke
ist ein Funken von Gott.
In einem indischen Buch -- wahrscheinlich den Upanishaden – habe ich gelesen, dass dieser
Seelenfunke im Herzen wohne und die Grösse eines Stecknadelkopfes habe.
Oder, dass inmitten des Herzens ein dunkler leerer Raum sei und darin -- winzig -- das wahre Urlicht scheine.
Wieder an anderer Stelle heisst es, im Herzen wohne nicht nur ein abstraktes Licht, sondern ein
lebendiges Wesen von eines Daumens Grösse. (Katha-Upanishad).
*
Ich bin hier von Nicht-Denken bis zu UNGEBOREN und dann noch zu "Urlicht" und "Wesen" gelangt,
ein recht abenteuerlicher Bogen von Gedanken.
Doch es ist klar: Das NICHT-Denken öffnet das alles.
Das Nicht-Denken ist eine der grössten Waffen, die wir besitzen.
Oder, wenn nicht Waffe, dann meinetwegen: ein Schlüssel.
Die vollkommene innere Stille bringt das UNBEWUSSTE zum Sprechen
oder selbstverständlich eher "das ÜBERBEWUSSTE" oder "NICHTBEWUSSTE".
Es brechen da Dinge hervor, die von einer höheren Instanz ausgehen.
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O F F E N oder: ICH BIN OFFEN
In diesem Uon gleicht ein Mensch einer offenen Landschaft. Die
kosmischen Winde wehen von allen Seiten. Kosmische Winde sind spirituelle Präsenzen.
Der Gott der Christen ist tot. Aber die wirkliche Wahrheit lebt und wirkt.
Das OFFENSEIN bedeutet: "Ich werde berührbar."
"Ich spüre es."
Ich weiss nicht, ob ich im Zustand von OFFEN ganz eins werde mit den aktuell wirkenden Kräften.
Das Sein fliesst von innen nach aussen (in der Regel). Vielleicht fliesst es aber auch mal von aussen nach innen.
OFFENSEIN ist auf jeden Fall gut, und es ist hier eine Öffnung gegenüber höheren Mächten
oder sogar gegenüber der einen grossen Präsenz. Sei die nun innen oder aussen.
Im übrigen wischt OFFENSEIN alle Sorgen weg.
Für den offenen Menschen ist alles selbstverständlich. Warum nicht mal schamlos und hemmungslos sein?
Schamlos und hemmungslos geöffnet gegenüber der Kraft, dem Leben, dem Ursprung der Dinge?
Wer im Uon OFFEN ist, hält alle seine Sinne offen, er erlebt manches mit geschärften Sinnen,
mit neugierigem Interesse gleichsam wie zum ersten Mal.
Ich fliesse also OFFEN durch die Sinne, die Augen, die Ohren in die Welt hinaus.
Dieses Hinausfliessen ist ursprünglich ja die Ursache unseres leiblichen Daseins.
Wir haben es vergessen. Aber es ist schon so, dass etwas hinausfliesst mit uns (als unser
Leben).
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Da ist im Innern die Quelle, und das Erreichen hier heisst: IN DER QUELLE SEIN
und "aus der Quelle heraus leben".
"Es ist ein Ich, von dem alle Dinge ausgehen," schreibt Le Saux, S.63.
Das Gesuchte ist eine Quelle. Es schenkt
sich selbst in die Welt hinein,
Fliessen mit der Quelle ist ein Fliessen mit der Kraft, die in Zeit und Raum und auch im Inneren wirkt.
Alles auf einmal : Eins mit der Quelle
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RAUCH ist wie NACHT eine poetische Vorstellung.
Aber mit RAUCH kann man auch eine geistige Vorstellung verbinden. Wir verbinden uns hier mit
einem Bild. Als Bild erkennt man bei RAUCH immer eine Bewegung, und zwar eine Bewegung
zur Auflösung hin.
Rauch steigt auf in die Luft, wird hin und her bewegt, steigt in schlingernden, wälzenden Bewegungen langsam auf,
wobei er sich vergrössert, erweitert und mit zunehmender Höhe immer dünner wird, immer nichtiger wird,
bis zuletzt keine Spur mehr davon auszumachen ist...:
RAUCH hat also Gestalt, verdünnt sich aber auch und verschwindet ganz.
So geht das Ich über das Herz hinaus.
Man kann sagen: RAUCH bewegt sich aus dem Herzen hervor.
Das HERZ schwitzt es hervor: Rauch aus Honig. Der Rauch wird zu Rauch aus dem Honig.
Der Honig verflüchtigt sich mit dem Rauch.
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Immer gleich mitten hinein ! Es geht immer um die Mitte und um ALLES.
Man kann SOFORT nicht ein Uon nennen, aber wenn wir als Menschen sofort die EINORDNUNG
ins All oder ins Ganze vollziehen, dann hat das mit dem Erreichen eines Uons zu tun. Wo gehen wir
hin, was erreichen wir? Uns selbst? oder nur unseren Platz in einem Gesamten?
Weil es so schnell geht, kann SOFORT eben doch wie ein Uon sein, ein Reizwort ist SOFORT
auf alle Fälle. Hier geht es um vollkommene Bedenkenlosigkeit. Und es geht um eine absolut
mühelose Veränderung des Standorts.
"Der mühelose Samadhi ist der wahre und vollkommene Zustand. Er ist dauernd.
Bemühungen sind zeitweilig und daher auch ihre Ergebnisse.—
Wenn das wirkliche, mühelose, dauernde, glückliche Wesen verwirklichet wird,
stellt sich heraus, dass es keineswegs unvereinbar mit den gewöhnlichen Tätigkeiten des Lebens ist."
(Ramana, Die Suche, S.124)
Hier wird deutlich ausgesprochen, dass unsere Ziele – nämlich das Finden einer höheren geistigen
Wohnstätte (Uon) – auch im Alltag möglich ist und auch vereinbar ist mit gewöhnlichen
Tätigkeiten.
"Die Letzte Wahrheit ist so einfach. Sie ist nichts anderes, als im Ur-Zustande zu sein.
Das ist alles, was gesagt zu werden braucht." (a.a.O., S.109)
Dass unsere alltäglichen Verrichtungen und Ausrichtungen jedoch eine Ablenkung darstellen,
das soll nicht unter den Tisch gewischt werden. Aber gerade deswegen, ist das Uon SOFORT
besonders wertvoll. Denn werden wir im Alltag von allem Höheren und Geistigen abgelenkt,
so ist das SOFORT wieder zu beenden. Und SOFORT ist mitten im Alltag auch wieder
eine Rückbesinnung auf das Wesentliche möglich..
"Sie müssen sich von der Idee befreien, das Sie ein ajnani (ein Unwissender) seien, der
das Selbst erst noch verwirklichen müsse. Sie sind das Selbst. Gab es je eine Zeit, in der Sie vom
Selbst getrennt gewesen wären ?" Ramana, Gespräche, S.282
Demnach braucht es keine Umstände. Man muss nicht warten. Alles ist IM NU oder SOFORT
zu finden.
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Für eine Öffnung zum Geistigen hin ist es wichtig, das man arm an Einbildung ist,
dass man die Bedeutung der eigenen Person und des eigenen Wissens gering einschätzt.
Soll ein Leben stets nur eine Sammlung von Geld, von Ruhm, von Wissen und von Kenntnissen sein?
Ist Selbstbezogenheit der höchste Wert? Ist es nicht so, dass man sogar Selbstbezogenheit einmal hingeben muss?
Oder ist Selbstbezogenheit vielleicht eine Sucht, die nicht gut ist? Man weiss, dass Besitz eine Sucht ist.
Die Anhäufung von Kenntnissen, von Macht, Erfahrungen und Ansehen bei anderen, ist eine Sucht.
Der Mensch ist sehr oft besessen von solchen Dingen, also von Süchten.
Wenn man es mit Geist und geistiger Erhebung zu tun haben will, muss man es anders machen.
"Aus Wissen muss man in ein Unwissen kommen", sagt Meister Eckehart S. 430.
Hier ist das Unwissen als eine Steigerung des Wissens gepriesen.
"Selig die Armen im Geist, Ihnen gehört das Himmelreich." (Matthäus)
Arm im Geist bedeutet SUCHTLOS sein. Arm im Geist kann aber auch ein intelligenter und kenntnisreicher Mensch sein,
der bei seinen Tätigkeiten ohne Sucht ist. Ohne Sucht nach Ego, nach Macht oder was immer.
Wer arm im Geist ist, ist SUCHTLOS. Das kann sehr weit gehen.
Eckehart sagt, arm sei ein Mensch, der erstens nichts will, zweitens auch nichts erkennt
und drittens nicht einmal ein Ziel hat und sogar von Gott quitt und ledig ist. (Predigt 32)
Sogar die Suche nach Gott macht einen Menschen süchtig, nicht wahr?
Die Anforderungen an SUCHTLOSIGKEIT sind also hoch.
SUCHTLOS ist ein Mensch, der nach nichts strebt.
In der heutigen Zeit, in der alle Leute nur nach Besitz streben und stets alles nur vermehren wollen,
ist so etwas wie eine SUCHTLOSE Haltung von einer erschreckenden Abseitigkeit.
Ein einfaches Leben etwa, Genügsamkeit, Ausrichtung auf geistige Werte statt auf materielle….
das gibt es erstens nicht und zweitens würde es von anderen Leuten missverstanden.
Wer will schon als untüchtig, gestört, faul gelten? SUCHTLOS durch den Tag gehen,
SUCHTLOS aufstehen, SUCHTLOS ins Bett gehen: das wäre ganz etwas Neues.
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V O N S E L B S T und Mühelose Versenkung
"Ohne Warum" (Eckehart), ohne Absicht, ohne böse Absicht vor allem, entsteht die Welt und sind wir entstanden.
"Ohne Warum", ohne Absicht, ohne Sucht finden wir, was zu finden ist.
Ich wiederhole hier noch mal, was unter SOFORT zitiert wurde.
"Der mühelose Samadhi ist der wahre und vollkommene Zustand.
Er ist dauernd. Bemühungen sind zeitweilig und daher auch ihre Ergebnisse.—
Wenn das wirkliche, mühelose, dauernde, glückliche Wesen verwirklichet wird, stellt sich heraus,
dass es keineswegs unvereinbar mit den gewöhnlichen Tätigkeiten des Lebens ist."
(Ramana, Die Suche, S.124)
"Die Letzte Wahrheit ist so einfach. Sie ist nichts anderes, als im Ur-Zustande zu sein.
Das ist alles, was gesagt zu werden braucht." (a.a.O., S.109)
Nun aber ist hier zu sagen, dass wir auch darauf achten müssen, was VON-SELBST entsteht.
Was alles ist es?
Eigentlich alles. Die Welt als solche auf jeden Fall. Und unsere eigene Existenz darin auch.
Ebenso unsere Person und sogar unsere Vollkommenheit im Kern. Wo wir herkommen, da
gehen wir wohl auch wieder hin. Alles VON-SELBST.
Jeder Tag, jede Stunde kommt VON-SELBST.
Die Leute, die nach der Wahrheit suchen, müssen das in besonderer Art bedenken.
"Schüler: Ein rechter Mann versteht heutzutage, was es heisst, nichts unternehmen zu müssen.
Euch fehlt es an Selbstvertrauen, darum ist euer Geist immerzu auf der Suche. Ihr sucht kopflos
euren eigenen Kopf, könnt euch keine Ruhe gönnen." (Linji, S. 69)
"Als der grosse Lehrer Bodhidharma von Westen kam, suchte er nichts weiter als einen
Menschen, der sich von niemandem verwirren liesse. Als er später den zweiten der Alten Meister
traf, brauchte er nur ein Wort zu sagen, da begriff der andere schon, dass er sich bisher
umsonst angestrengt hatte."(Linji, S.108)
(also die strengten sich wenigstens noch an)
Während er in die Versammlungshalle trat, sagte Huangpo :
"Der Besitz vieler Arten von Kenntnissen lässt sich nicht mit dem Aufgeben der Suche
nach irgendetwas vergleichen. Das ist das beste aller Dinge. Es gibt nicht verschiedene
Arten von Geist, und es gibt keine Lehre, die in Worte gefasst werden kann. Da
nichts weiter zu sagen ist, ist die Versammlung geschlossen." (Huangpo, S.73)
Oder wieder Sri Ramana Maharshi: "Das Selbst ist alles. Wozu
suchen ? Nur das Suchen ist der Wahn."
Und in seinen Gesprächen :
"Die höchste Wahrheit ist so einfach. Sie ist nichts anderes, als
im Ur-Zustand sein. Das ist alles, was darüber gesagt zu werden
braucht."( Gespräche,S.95)
"Es kommt der Tag, an dem alles vergessen werden muss, was man jemals gelernt hat (Ramana, Suche, S. 162)
Mit diesen Zitaten ist das besprochen worden, was VON SELBST ist. Es ist, es kommt nicht,
weil es schon ist.
"Die plötzlich aufblitzende Einsicht, dass Subjekt und Objekt eins sind,
führt euch zu einem zutiefst geheimnisvollen wortlosen Begreifen, und durch dieses Begreifen werdet ihr
zur Wahrheit des Zen erwachen."(Huangpo S.104)
Den Naiven erscheint alles VON SELBST.
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V O N S E L B S T I M S C H L A
F
Und wer am Tag nicht genug naiv sein kann, soll schauen, ob er es nicht im Schlaf ist
und dort alles VON SELBST erhält.
Es ist nicht so, dass der Schlaf das Wachsein ersetzt. Doch der Schlaf, der wirklich
Schlaf ist – also insbesondere tiefer Schlaf – hat sicherlich mit Weisheit zu tun. "Den einen
gibt's der Herr im Schlaf." sagt man. Das sagt man, wenn ein Mensch leicht
in Selbstverständlichkeiten hinein wächst. Man meint, dass diese Menschen ihre
Fähigkeit und ihre Richtigkeit im Schlaf erhalten haben.
Das kann tatsächlich man sagen. Im Schlaf kommt manches VON SELBST zustande.
Und dann meint man, dass das, was VON SELBST da ist, im Schlaf gegeben worden ist.
Aber, was heisst hier SCHLAF? Es ist natürlich nur sehr tiefer und traumloser Schlaf, der
gemeint sein kann. Im tiefen Schlaf, sind wir eigentlich "weg", und doch geht alles mit uns weiter.
Wir kümmern uns um nichts, aber alles ist in Ordnung.
"Es heisst, dass Tiefschlaf von Nichtwissen gekennzeichnet sei. In
Wirklichkeit herrscht im Tiefschlaf Absolutes Wissen, ohne dass das
Individuum sich dessen bewusst wird, während das Nichtwissen für den
Wachzustand charakteristisch ist." (Ramana, Gespräche, S.282)
Der Schlaf ist somit ein weiterer Ansatz zum Erreichen des Uons VON SELBST.
Und das Uon VON SELBST meint eigentlich das Erreichen von dem, was uns erhält =
was uns von selbst erhält.
Vielleicht begegnet uns DAS im Tiefschlaf?
Niemand und nichts kann darüber Bericht erstatten.
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Ich werde berührt. Sobald ich es merke, gewinne ich diesen Zustand von Gewissheit (Uon).
Ich werde nur schon durch die Tatsache, dass ich lebe, zart berührt.
Wer oder was berührt mich?
Das ist hier natürlich die Frage.
Wir erreichen eine Tatsache und zugleich eine Frage. Wir versetzen uns in eine Frage.
ZÄRTLICHE BERÜHRUNG kann aussen herum gehen, um den Körper aussen
herum, als ob die Haut rundum zärtlich berührt würde.
Die Berührung geht aber nicht nur aussen herum, sondern geht auch ins eigene Innere
und ist dann wie ein ZARTER, FEINER Strahl ... ein Strahl, der wie ein Faden
ist in uns. (Oder möchte sich jemand etwas Anderes vorstellen? Man kann sich unter
BERÜHRUNG viele Formen vorstellen.)
Ein kleines Rinnsal entspringt unablässig in unserem Innern.
Auch das ist BERÜHRUNG.
ZARTE BERÜHRUNG ist also wohl auch die Tätigkeit jener Quelle im
Innern, von welcher hier schon die Rede war.
Überhaupt hat immer alles mit QUELLE zu tun.
Aber wenn wir wegen dem Wort BERÜHRUNG etwas von Quelle spüren, so ist
das noch eine Steigerung von BERÜRHUNG.
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D
E R Z U S A M M
E N H A N G
Wer die Welt betrachtet und auch ein wenig naturwissenschaftlich urteilt, muss erkennen,
dass kein Ding isoliert dasteht. Jedes Ding auf dieser Welt ist in Verbindung mit anderen Dingen.
Alles steht in einem ZUSAMMENHANG.
In unserem Planetensystem erkennen wir den ZUSAMMENHANG aller Faktoren recht gut.
Wenn wir von uns Menschen ausgehen – von wo sonst – können wir erkennen, dass unser
Leben zusammenhängt mit der Existenz der 4 Elemente Erde, Luft, Wasser und Feuer, welches
von der Sonne her kommt. Die 4 Elemente sind ihrerseits reduzierbar auf Moleküle,
Atome, und diese wiederum auf verschiedene messbare und nicht messbare Energien.
Unsere Naturwissenschaft hat viel geleistet punkto Zerlegung der einzelnen Bestandteile. Doch das
interessiert uns hier nicht. Uns interessiert, dass alle Bestandteile zusammenhängen, wobei man von
gegenseitiger Abhängigkeit sprechen kann. Dass das Ganze aber auch in seinem GRUNDKONZEPT
zusammenhängen muss, ist oft nicht ganz klar. Aber was wäre, wenn es kein GRUNDKONZEPT gäbe?
Mir scheint, dass die Welt ein Ganzes sozusagen ein Organismus ist. Und das betrifft nicht nur
die Welt ausser uns, sondern das betrifft auch unsere Existenz in der Welt. Auch wir Menschen
sind ein Teil des Zusammenhangs. Wir sind entstanden in diesem ZUSAMMENHANG und haben
unser Leben ebenfalls von diesem universellen Grundkonzept her.
Das Universum ist etwas ZUSAMMENHÄNGENDES, weil alles von Anfang an zusammenhängt.
Alles hängt zusammen, weil alles von Anfang an ein EINZIGES ist. Alles ist ein EINZIGES,
weil es eine einzige Quelle gibt für alles, was entstanden ist.
Ich gebe zu, dass das ausgesprochen monistisch klingt. Es wirkt fast übertrieben. EINE Quelle,
EIN Konzept, EIN Geist? Ich denke, ja, so ist es. In der Welt sind zwar auch die Gegensätze,
ist so etwas wie ein Widerspruch, gewissermassen wie Hell und Dunkel und so immer auch ein
Gegenteil erkennbar. Doch die Gegenteile bedingen sich gegenseitig und gehören zusammen. Auch die
Vielfalt der Erscheinungen in der Welt sollte uns nicht darüber hinweg täuschen, dass überall
dasselbe Prinzip am Wirken ist. EINE Quelle, EIN Konzept, EIN Geist; ich bleibe dabei.
Und die Vielfalt ist ein Wunde, das wir nicht verstehen.
Es ist aber nicht erst seit Pfingsten so, dass der EINE Geist in der Welt ist.
Das ist seit dem "big bang" (wie es in der Sprache der Kröten heisst) schon der Fall.
ZUSAMMENHANG als Erhebung und Erfahrung (Uon) geht sehr weit. Eigentlich dürfte
ich kein Wort mehr schreiben. Wer da hingeht, wird sehen, dass der Satz stimmt:
"Ich bin der Anfang und das Ende und das in der Mitte." das A und O und das AUM.
Bin ich existenziell in den ZUSAMMENHANG einbezogen, sehe meine Existenz IN Zusammenhang,
dann ist klar, dass ich mich auf etwas viel Grösseres einlasse. (Das ist mir freigestellt.)
Wo ZUSAMMENHANG verstanden wird, ist etwas Umfassendes da, welches eben den
ZUSAMMENHANG ausmacht. Bei uns Menschen verliert der Gegensatz von Innen und
Aussen an Bedeutung.
Die Welt ist EIN Stück und zwar mit samt dem bewussten Leben, wie ich es zu Beispiel habe.
Da gibt es keine tote, unbelebte Teile in der Welt, es gibt trotz der Zerstückelung in Gegenstände
keine Aufsplitterung, und sowieso wächst Leben und Bewusstsein nicht aus toter Materie heraus.
Wenn man als Mensch nur schon das Wort ZUSAMMENHANG ganz genau nimmt!
Man wird mit der Zeit nicht umhin können zu akzeptieren, dass etwas Absolutes und Totales
ganz konkret ist und den ZUSAMMENHANG ausmacht.
Ich möchte es nicht Gott nennen. Das Wort sagt weniger aus als das Wort ZUSAMMENHANG.
Ausserdem muss man sich in Acht nehmen vor den Schriftreligionen und ihren Auswirkungen.
Diese Schriftreligionen haben kein brauchbares Weltbild. Sie haben ein ganz mieses Verständnis von
allem. Sie reissen den wahren ZUSAMMENHANG auseinander, machen aus Gott ein grässliches
Zerrbild und aus der menschlichen Existenz ein Elend.
Wir, die frei sind zu tun und zu lassen und zu denken, was wir wollen, wir können einfach
schauen, was ZUSAMMENHANG ist. Ich und ES. Ich und Alles. A & O. Das gehört zusammen.
Es gibt kein Gegenüber, keinen Gegner.
Alles ist richtig, im Sinne von recht. Niemand verlangt das Verschwinden des individuellen Bewusstseins.
Es verlangt nicht einmal jemand, dass man mit Uonen spielt und seinen Geist ein bisschen
trainiert. Früher oder später kommen auch geistlose Menschen wieder an den Ort zurück,
von dem aus sie gekommen sind.
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N A C H W O R T
Uonen und "Leben nach dem Tod"
Ein Uon ist die Erscheinung von etwas Zeitlosem, Vorkörperlichem.
Es ist selbstverständlich, dass ein Mensch sich bei den Uonen an
etwas zurückerinnert, das -- jedenfalls in ähnlicher Weise --
schon vor dem jetzigen Leben bestanden hat und nach diesem Leben
noch weiterbestehen wird.
Ein Uon ist das, wovon es in Psalm 84 heisst: :"Wie lieb sind mir
deine Wohnungen, Herr Zebaoth! Meine Seele verlangt und sehnt
sich nach den Vorhöfen des Herrn...Denn ein Tag in deinen
Vorhöfen ist besser als sonst tausend."
Die Uonen-Wanderungen von jetzt lassen einen Menschen also Dinge
erfahren, die über den Tod hinaus von Bedeutung sind. Es kann sein,
dass man nach dem Tod froh ist, sie vor dem Tod gekannt zu haben.
Nach allem, was man über verstorbene Seelen in Erfahrung bringen
kann via Parapsychologie, Sterbeforschung, Totenbücher, usw., scheint
gesichert zu sein, dass zu Lebzeiten erworbene Kenntnisse über höhere
Aufenthaltsorte und über den einzuschlagenden Weg dahin nützlich sind
nach dem Tod.
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Autor Thomas Dunn 1989 und 2009 Hauptseite: www.dunnn.ch